
© Jürgen Wolter
„Das war ein Schock“: Halterner Küchen-Manufaktur startete im Lockdown
Küchen-Manufaktur
Mitten im Corona-Lockdown eröffnete Fabian Rahn die Küchen-Manufaktur Rahn an der Mühlenstraße. Die Pandemie wirkte sich aber nicht wie befürchtet negativ aufs Geschäft aus - im Gegenteil.
Am ersten Januar 2021 eröffnete Fabian Rahn die Manufaktur Rahn an der Mühlenstraße. Er plant und verkauft Küchen nach individuellem Zuschnitt und mit einem besonderen Geschäftsmodell. „Wir hatten alles vorbereitet und eingerichtet und als wir loslegen wollten, durften wir nicht öffnen. Das war ein Schock“, sagt der junge Unternehmer.
Denn zu diesem Zeitpunkt steckten schon ein halbes Jahr Vorbereitung und natürlich erste Investitionen in dem Projekt. Fabian Rahn hatte zuvor ein Küchenstudio in Marl geleitet und wollte den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. „Küchen sind nach wie vor ein expandierender Markt, auch weil die Bedeutung der Küche in Wohnungen und Häusern sich wieder wandelt: Sie wird immer mehr zum Mittelpunkt des Wohnens“, sagt er.
Drei Gesellschafter an Bord
Für sein Engagement in Haltern fand er zwei starke Partner: Den Unternehmensberater Thaddäus Rohrer und den Möbelhausbesitzer Wolfram Münsch aus Werl. Das Konzept der Manufaktur stellt individuelle Küchenplanung in den Mittelpunkt. „Wir arbeiten mit dem Küchenhersteller Nolte-Küchen zusammen, von ihm stammen die Grundelemente, aber ansonsten gestalten wir die Küchen mit unseren eigenen Schreinern“, so Fabian Rahn.

11 Küchen sind in der Musteraustellung zu sehen. © Jürgen Wolter
Inzwischen weiß Rahn: Die Anfangsbedenken waren unbegründet. Ab März nahm der Betrieb Fahrt auf, inzwischen kann er sich über mangelnde Aufträge nicht mehr beklagen - im Gegenteil es kommt bereits zu Wartezeiten. „Das Geschäft der letzten Monate hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen“, sagt Fabian Rahn heute. „Offensichtlich sind wir in eine Marktlücke gestoßen. So ein Geschäft wie unseres fehlte in Haltern noch“. Das ist auch ein Kommentar, den er inzwischen von zahlreichen Kunden gehört hat.
Mit den Räumen des ehemaligen Modegeschäfts van Buer an der Mühlenstraße hat die Manufaktur einen idealen Standtort gefunden. „Das ist zwar eine 1b-Lage, aber das ist für diese Branche genau das Richtige“, sagt Rahn. Mit Johannes Stock habe er einen idealen und kooperativen Vermieter gefunden.
Ein Gewinn für die Halterner Innenstadt
Dass das 320 Quadratmeter umfassende Ladenlokal mit der Manufaktur einen neuen Mieter gefunden hat, kommt auch der Halterner Innenstadt zugute. Ein großer Leerstand konnte so neu vermietet werden.
Fabian Rahm wuchs mit einem Möbelhaus auf. „Mein Vater kommt aus dem Möbelhandel, ich bin da aufgewachsen und habe schon mit 16 Möbel zusammengebaut“, erinnert er sich. „Allerdings wollte ich beruflich etwas anderes machen, Möbelhändler wollte ich auf keinen Fall werden“, berichtet er.
Rahn studierte Wirtschaftsingenieurwesen. „Aber schon während meines Studiums habe ich Online-Shops für Möbelunternehmen gebaut, und so bin ich doch wieder in die Branche reingerutscht“, sagt er und schmunzelt. „Eine Küchen-Manufaktur ist ja auch ein bisschen was anderes als ein Möbelhaus.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
