Halterner Gymnasium wird erweitert Neubau kostet die Stadt viele Millionen Euro

Das Gymnasium bekommt einen Neubau - Lob für nachhaltige Bauweise
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Es kann bald losgehen mit dem Erweiterungsbau für das Joseph-König-Gymnasium am Schulzentrum. Jedenfalls hat der Schulausschuss einen einstimmigen Bau- und Finanzierungsbeschluss gefasst. Der hat es allerdings in sich, denn das Halterner Stadtsäckel wird ordentlich belastet.

Für die geplanten 18 Klassenräume, die das Gymnasium unter anderem aufgrund der Rückkehr zum G9-System benötigt, sind Kosten von fast 13,7 Millionen Euro veranschlagt. Nach jetzigem Stand werden nur rund 1,1 Millionen Euro über Fördertöpfe finanziert. „Die Landesmittel sind bekanntlich nicht auskömmlich“, reagierte Kämmerer Dirk Meussen auf eine Nachfrage von Jutta Mast (WGH) im Ausschuss.

Die Unwägbarkeiten steigender Baukosten hat man im Rathaus jedenfalls berücksichtigt, indem die veranschlagte Bausumme bis zum Baubeginn um zehn Prozent erhöht wurde. „Wir hoffen, dass es nicht noch teurer wird“, sagte Bürgermeister Andreas Stegemann.

Lob für die Bauweise

Großes Lob gab es von allen Fraktionen für die nachhaltige Bauweise, die gewählt wurde. Neueste energetische Gesichtspunkte seien berücksichtigt worden. Um beispielsweise Beton zu sparen, wird die Tragkonstruktion des Gebäudes als Holz-Beton-Hybridbauweise entstehen.

Fensterfronten und Eingangsportal werden mit Aluminium-Holzfenstern ausgestattet, wobei das Aluminium zu 75 Prozent aus recyceltem Material besteht. In den Klassen werden die Wände mit Holzlattenmaterial verkleidet.

Lageplan für Baumaßnahmen am Schulzentrum
Unten rechts ist der geplante Neubau am Schulzentrum zu sehen. © Dipl. -Ing. Thomas Krail

Auf dem Flachdach ist eine extensive Dachbegrünung in Kombination mit einer für das Gebäude ausgelegten Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Bei der Gestaltung der Außenanalgen werden zu fällende Bäume durch Neuanpflanzungen von sieben Bäumen, Rasen- und Pflanzflächen und rund 80 Meter Heckenneupflanzungen so weit wie möglich kompensiert.

Die Regenentwässerung erfolgt vollständig über unterirdische Rigolenelemente und um das Gebäude herum angelegte oberirdische Versickerungsmulden. Es gibt unter anderem zwei Tischtennisplatten, ein Calisthenics-Gerät und neue Fahrradabstellplätze.

Wiederverwertung

Das vorhandene Betonpflaster wird direkt an der Baustelle zu Schotter gebrochen und an Ort und Stelle wieder eingebaut. Energie liefert unter anderem ein Solarspeicher für ca. 10 KWh, der auch an dunkleren Tagen die Nutzung der Solarenergie ermöglichen soll. Die LED-Beleuchtung wird präsenz-und tageslichtabhängig gesteuert.

Die Zentrallüftung mit hocheffektiver Wärmerückgewinnung (WRG-Grad ca. 74% (feucht)), wird über eine vorgeschaltete Präsenzmeldung optimiert bedarfsgesteuert.

Der Baubeginn wird laut Verwaltung für das 1. Quartal 2024 angestrebt, die Fertigstellung ist vor den Sommerferien 2026 geplant.

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