Ende September 2025 wird wohl ein neuer Bundestag gewählt. Der Wahlkreis 121 (früher 122) mit Haltern, Marl, Datteln, Herten und Oer-Erkenschwick ist eine Hochburg der SPD. Doch das könnte sich nun ändern.
Ein Jahr vor der Bundestagswahl sieht das Online-Portal election.de bei den Erststimmen im Wahlkreis 121 die CDU deutlich vorne. Nach den Berechnungen von Inhaber Matthias Moehl (Hamburg) erhält der CDU-Kandidat 35 Prozent der Stimmen, der SPD-Kandidat nur 26 Prozent. Wer den Wahlkreis gewinnt, hat gute Chancen, in den Bundestag einzuziehen, ganz sicher ist das aber nicht (siehe Info).
Die SPD wird wieder mit Brian Nickholz aus Marl ins Rennen gehen, der 2021 erstmals und deutlich das Direktmandat holte – gegen Lars Ehm (CDU). Der Erkenschwicker Parteivorsitzende und ehemalige Erste Beigeordnete in Dorsten wird wohl wieder härtester Widersacher sein – laut Prognose mit besseren Aussichten als 2021. Die Halterner CDU hat Ehm bereits nominiert.

Prognose: AfD holt 16 Prozent der Erststimmen
Dass der Kandidat einer anderen Partei auf direktem Wege nach Berlin kommen könnte, hält nicht nur Matthias Moehl für unrealistisch. Nach seiner Prognose bekommt die AfD nächstes Jahr allerdings 16 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 121, die Grünen 8 Prozent und die FDP 5 Prozent. Das BSW kommt laut election.de aus dem Stand auf 5 Prozent der Stimmen – falls ein Kandidat oder eine Kandidatin im hiesigen Wahlkreis antritt. Die Linke erreicht lediglich zwei Prozent der Erststimmen.
Die Prognose für die einzelnen Bundestagswahlkreise basiert auf einem von election.de entwickelten und stetig verbesserten Projektionsverfahren, das verschiedene wahlentscheidende Faktoren wie demoskopische Trends, bisherige Ergebnisse im Wahlkreis und die nominierten Kandidatinnen und Kandidaten berücksichtigt. „Dadurch ist die Prognose in der Regel präziser als einzelne Umfragen, die lediglich Momentaufnahmen mit zufälligen Schwankungen darstellen“, sagt Michael Moehl.
Wahlsieg ist keine Garantie für Mandat
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht fest, dass bei der nächsten Bundestagswahl die relative Mehrheit der Erststimmen in einem Wahlkreis nicht mehr zwingend ausreicht, um ein Direktmandat zu gewinnen. Erforderlich ist zusätzlich die Zweitstimmendeckung der Partei im jeweiligen Bundesland, sodass erstmals seit 1949 einige Wahlkreise nach der Wahl ohne Direktmandat bleiben werden.
Falls Die Linke nicht nur zwei, sondern wie bereits 2021 wieder drei Mehrheiten erobern könnte, wäre sie nach der Grundmandatsklausel von der Fünfprozenthürde ausgenommen und mit 19 Abgeordneten im Bundestag vertreten. Dann würde sich die Zahl der nicht zugeteilten Direktmandate nochmals erhöhen.