Ist das Brautpaar heiratsfähig? Sind sie bei klarem Verstand und haben sie sich für einen Ehenamen entschieden? Eine standesamtliche Hochzeit ist ein bürokratischer Akt, denn es wird ein zivilrechtlicher Vertrag geschlossen. Andreas Stegemann hat sich dazu entschieden, Halterner Brautpaare bei diesem Schritt zu begleiten und dafür seine ganz eigenen Gründe.
„Ich finde es toll als Standesbeamter das junge Glück begleiten zu können und ein Teil davon zu sein“, erklärt der Halterner Bürgermeister. Doch ihn motiviert noch mehr als die bloße Teilhabe an einem der schönsten Tage im Leben der Brautpaare. „Ich finde es toll, dass Menschen sich auch in schwierigen Zeiten dazu entscheiden, den Weg gemeinsam zu gehen.“
Erste Trauung steht noch bevor
Nach einem Lehrgang in Bad Salzschlirf in Hessen darf der Halterner offiziell Brautpaare trauen. Bei seiner ersten Trauung hat er allerdings nur die Traurede gehalten. „Die Rede war besonders emotional, da es die Hochzeit meiner Schwester war“, erklärt er. Gesetzlich dürfen Standesbeamte Verwandte in gerader Linie aber nicht trauen. Die erste eigene Trauung steht ihm also noch bevor.
Als Volljurist machen ihm die bürokratischen Bestandteile einer standesamtlichen Trauung aber wenig Sorgen. „Wie die Traurede ankommt, bewertet dann jede Hörerin und jeder Hörer selbst“, erklärt er. Den Schwerpunkt legt er gerne auf die Rede. Dabei fragt er das Brautpaar in einem Vorgespräch nach persönlichen Vorlieben und Wünschen.

Alles nach Wünschen des Brautpaares
„Bei jedem Standesbeamten ist die Traurede speziell. Den Stegemann-Stil gibt es aber nur bei mir“, verspricht er. Neben dem Pflichtteil einer standesamtlichen Hochzeit, hält er die Traurede gerne locker. „Man muss aber keine Traurede haben. Man muss auch keine Trauringe oder Trauzeugen haben“, erklärt er und zeigt, dass auf fast alle Wünsche eingegangen werden kann.
Um vom Bürgermeister höchstpersönlich in Haltern getraut zu werden, muss man allerdings Glück haben. In einem Jahresplan wird festgelegt, welche Standesbeamten welche Termine übernehmen. „Wir machen aber alles möglich, was irgendwie geht“, erläutert Andreas Stegemann. So werden auch Termine mit Kolleginnen und Kollegen getauscht oder besondere Musikwünsche erfüllt.
Nach 30 Minuten ist das Ganze auch schon vorbei und Haltern, sofern das Ja-Wort eindeutig war, um ein Ehepaar reicher. So locker Andreas Stegemann die Trauung auch handhaben mag, beim Ja-Wort legt er großen Wert auf Eindeutigkeit. „Der Wille zur Eheschließung muss klar geäußert werden. Man darf nicht rumblödeln“, erklärt er. Bislang habe in Haltern aber auch noch kein Brautpaar Nein gesagt.
WIR SCHICKEN EINEN FOTOGRAFEN ZU IHRER HOCHZEIT
Die Halterner Zeitung hat die Rubrik „Wir sagen Ja!“. Wir wollen über Hochzeiten in Haltern und den Ortsteilen berichten. Die Hochzeitsfotos veröffentlichen wir online und als Bild mit kurzem Text in der gedruckten Zeitung.
Dafür schicken wir einen Fotografen zur Hochzeitslocation, der ein schönes Foto vom Hochzeitspaar macht und einige kurze Fragen zum Kennenlernen, den Hochzeitsvorbereitungen oder den Zukunftsplänen stellt. Das Brautpaar bekommt das Foto im Nachhinein kostenlos per Mail zugeschickt.
Sie heiraten demnächst und wollen mitmachen? Dann melden Sie sich telefonisch unter Tel. (02364) 925543 oder per Mail an redaktion@halternerzeitung.de.
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