Brandmeldeanlagen lösen in Haltern auch Fehlalarme aus Missbrauch kann teuer werden

Brandmeldeanlagen lösen in Haltern auch Fehlalarme aus
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Um im Falle eines Feuers schnellstmöglich reagieren zu können und Großschadenslagen vorzubeugen, sind Brandmeldeanlagen unter anderem in Unternehmen und Hotels sowie in öffentlichen Einrichtungen oder Krankenhäusern und Seniorenheimen installiert. Schlägt eine solche Anlage an, geht der Alarm automatisch bei der Feuerwehr ein, die umgehend einen Einsatz einleitet.

Doch nicht immer brennt es tatsächlich. Brandmeldeanlagen (BMA) lösen auch Fehlalarme aus.

Am Dienstagnachmittag waren auf der Einsatz-Webseite der Feuerwehren im Kreis Recklinghausen für die vorangegangenen 48 Stunden allein zwölf Einsätze gelistet, für die Brandmeldeanlagen verantwortlich waren.

Vier Einsätze in zwei Wochen

In Haltern rückte die Feuerwehr in den vergangenen zwei Wochen gleich viermal aus, weil Brandmeldeanlagen in Betrieben und Einrichtungen angeschlagen hatten.

Vor Ort stellten die Rettungskräfte dabei mitunter auch Fehlalarme fest. Werner Schulte, Leiter der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache, bestätigt das.

„Einen gewissen prozentualen Anteil machen Fehlalarme bei BMA-Einsätzen aus“, sagt Schulte, ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen. Der Feuerwehrmann möchte derartige Falschalarme nicht überbewertet wissen. „Brandmeldeanlagen sind ein wichtiger Bestandteil in der Brand-Früherkennung“, betont er. Gehe ein Alarm ein, gehe die Feuerwehr stets von einem Brandfall aus und rücke mit der vollständigen Mannschaft aus.

Erkundung am Einsatzort

Bei der Erkundung des Einsatzortes durch den Gruppenführer werde entschieden, ob ein Schadensfall vorliege oder nicht. Dann auch wird gegebenenfalls Verstärkung angefordert oder eben der Einsatz beendet.

Aber: „Nicht jeder Einsatz ohne Brand ist auch gleich ein Fehlalarm“, hebt Schulte hervor. Wenn sich beispielsweise bei Arbeiten mit Bohrern in einem Betrieb Staub entwickele, lösten die Brandmeldeanlagen ja durchaus berechtigt aus. Auch ein Dampfstrahler habe schon einen Feuerwehreinsatz verursacht.

Ein Alarmknopf für einen Feuermelder.
Wer den Alarmknopf für einen Feuermelder missbräuchlich und mutwillig drückt, muss mindestens 500 Euro Gebühr bezahlen. © picture alliance/dpa

Für derartige Arbeiten gebe es Abdeckklappen für Brandmeldeanlagen. Werden sie nicht benutzt, schlägt die Anlage Alarm. Hier sei durch menschliches Fehlverhalten ein Alarm ohne Schaden ausgelöst worden. Der Fachfirma, die die Arbeiten ausführt, wird nach Auskunft Schultes der unnötige Feuerwehreinsatz in Rechnung gestellt.

Keine Zunahme

Die Zahl von Fehlalarmen in Haltern indes hat nach seinen Angaben nicht zugenommen. Weil diese in den letzten Wochen leicht vermehrt auftraten, möge es vielleicht so wirken. „Im gesamten August hatten wir vier Einsätze wegen Bandmeldeanlagen, im September waren es fünf“, hat der Leiter der Feuerwache gezählt.

In privaten Haushalten sorgen mitunter auch Rauchmelder für Falschalarme. „Rauchwarnmelder müssen natürlich auch regelmäßig gewartet werden“, erklärt Schulte. Sonst könne es vorkommen, dass eine veraltete Batterie Alarm auslöst, während der Besitzer in Urlaub sei und die Nachbarn dann schließlich die Feuerwehr rufen.

Werner Schulte sagt aber ganz deutlich: „Ich fahre lieber zu einem piepsenden Rauchmelder und vor Ort ist dann nichts.“ Rauchmelder seien eben enorm wichtig. „Sie können Menschenleben retten.“ Dafür sei ein Fehlalarm hinnehmbar.

Missbrauch

Für Menschen, die einen Feuermelder allerdings missbräuchlich und mutwillig betätigten, hat Werner Schulte überhaupt kein Verständnis. In Haltern werden sie zur Kasse gebeten. Mindestens 500 Euro sind dann fällig. Bei größeren Einsätzen, je nach Zahl der Einsatzfahrzeuge und Rettungskräfte sowie nach Dauer des Einsatzes, steigt die Gebühr entsprechend.

Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 9. Oktober 2024 veröffentlicht