Ob es sich hierbei tatsächlich um ein Kampfmittel handelt, kann erst festgestellt werden, wenn das Verdachtsmoment durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg freigelegt wurde. Das soll am Montag, dem 2. Dezember, passieren.
Je nach Gewicht des eventuell vorhandenen Kampfmittels wird dann seitens des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Evakuierungsradius festgelegt. Sofern es sich um ein Kampfmittel handelt, muss dieses nach dem Freilegen direkt entschärft werden. Etwaige Evakuierungsmaßnahmen und Straßensperrungen würden ab 14 Uhr erfolgen.

Zur Vorbereitung auf eine möglicherweise erforderliche Evakuierung wurde vorab ein Sicherheitsradius von 250 bis 500 Metern bestimmt. Alle Menschen, die in dem festgelegten Radius wohnen, werden zeitgleich per Post über die Maßnahme informiert. Sie werden im Falle einer Evakuierung aufgefordert, das betroffene Gebiet zu verlassen.
Die Stadt Haltern am See ruft mobilitätseingeschränkte Menschen im betroffenen Bereich auf, sich vorsorglich bis zum 27. November bei der Stadtverwaltung (02364 933 178 oder per Mail an bjoern.buschmann@haltern.de) zu melden.
Die Gewerbetreibenden sowie Arztpraxen, die in diesem Evakuierungsradius liegen, wurden aufgerufen, entsprechende Vorkehrungen innerhalb ihres eigenen Betriebes zu treffen, damit eine gegebenenfalls notwendige Evakuierung möglichst zeitnah erfolgen kann.
Sollte sich herausstellen, dass eine Evakuierung notwendig wird, fährt die Feuerwehr durch die betroffenen Straßenzüge und macht Lautsprecherdurchsagen. Zudem wird über die Warnapp Nina gewarnt. Deshalb bittet die Stadtverwaltung Bürgerinnen und Bürger darum, diese zu installieren und auch die Benachrichtigungen für die App freizuschalten, um die Meldung nicht zu verpassen.
Am 2. Dezember selbst ist eine Hotline eingerichtet: 02364/933372. Da im Falle einer Evakuierung ein erhöhtes Telefonaufkommen nicht auszuschließen ist, bittet die Stadtverwaltung darum, diese Nummer nur bei dringenden Fällen und Rückfragen anzurufen.
Soweit Anwohnerinnen und Anwohner im Evakuierungsradius keine Möglichkeit haben, am 2. Dezember anderweitig unterzukommen, wird ein Evakuierungsraum in der Turnhalle an der Joseph-Hennewig-Schule, Holtwicker Straße 27, vorgehalten.
Sofern es zu einer Evakuierung kommt, sind kurzfristige Vollsperrungen möglich. Auch hier richtet sich der Umfang der Sperrungen nach dem ermittelten Radius. Im Laufe des Vormittags werden vorsorglich Absperrbaken durch den Baubetriebshof aufgestellt, die im Bedarfsfall zugezogen werden, sodass Teil- und Vollsperrungen schnell eingerichtet werden können.
Betroffen wären in erster Linie die Bahnhofstraße, die Annabergstraße, die Philippistraße, die Holtwicker Straße, die Straße Zum Ikenkamp und beim großen Radius auch das gesamte Gewerbegebiet Haltern-Süd.
Neben dem Bahnhof wäre auch der Busbahnhof bei jeglichem Kampfmittelfund gesperrt. Die Verwaltung hat diesbezüglich bereits Kontakt zum Notfallmanager der Deutschen Bahn, wie auch zur Vestischen Straßenbahnen GmbH und dem Vestischen Reisedienst aufgenommen.
Erst Ende September hatten Kampfmittelräume eine 250-Kilo-Weltkriegsbombe in der Nähe des Wasserwerks in Haltern aus dem Boden geholt. Damals mussten nur etwa 35 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.