Nur 15 Jahre hat die „Blaue Brücke“ über die Stever gehalten, dann war sie marode. Schon lange ist sie gesperrt. Inzwischen steht fest, welche Firma die neue Brücke am Walzenwehr bauen soll. Und dass die prognostizierte Kosten erneut steigen.
Wie die Verwaltung mitteilt, werden nun weitere 225.000 Euro eingeplant. Die prognostizierten Gesamtkosten liegen damit bei gut 3,3 Millionen nach zuletzt etwa 3,1 Millionen Euro.
Baudezernent Siegfried Schweigmann spricht von einer „akzeptablen“ Kostensteigerung: „Angesichts der Kostensteigerungen im Baugewerbe und insbesondere bei dem Stahlpreis wurde sie deutlich höher befürchtet.“ Zuletzt hatte es allerdings bereits im September eine Steigerung der ursprünglich erwarteten Kosten von 2,6 auf 3,15 Millionen Euro gegeben.
Der Eigenanteil der Stadt Haltern an den Gesamtkosten der Brücke beträgt nach Schweigmanns Angaben 170.000 Euro. Wie berichtet, erhält die Stadt vom Land NRW und dem Bund aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ eine Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro.
Und für die jetzt über die 2,5 Millionen hinausgehende Summe stelle die Bezirksregierung Münster Fördermittel in Aussicht, hieß es. „Der Eigentanteil der Stadt lässt sich aus Sicht der Verwaltung gut darstellen und begründen“, meinte Siegfried Schweigmann.
Die Angebotseröffnung für Ausführungsplanung, Abriss der alten Brücke und den Bau der neuen Steverbrücke hatte am 16. Februar stattgefunden. Drei Angebote seien bei der Stadt eingegangen, hieß es weiter.
Castroper Firma baut
Den Zuschlag bekam die Firma Heinrich Send aus Castrop-Rauxel. Diese hatte das günstigste Angebot vorgelegt. Heinrich Send ist ein 1904 gegründetes und auf Brückenbau und -sanierung spezialisiertes Familienunternehmen in vierter Generation. Aktuelle Referenzen sind eine Brücke über einer Bahnstrecke in Wuppertal und eine Geh- und Radwegbrücke in Köln.
„Zusammen mit den Leistungen, die unser Ingenieurbüro bereits erbracht hat und noch erbringen wird, verschiedenen Gutachten, Fremdüberwachungen, usw. gehen wir nach dem Angebot von Gesamtkosten in Höhe von 3.325.528 Euro aus“, rechnete der Baudezernnent vor. Der Auftrag an das Castroper Bauunternehmen soll noch in dieser Woche erteilt werden. Danach werde man sich kurzfristig zusammensetzen und einen Zeitplan entwickeln.
Nach den letzten Mitteilungen der Stadt vom vergangenen Jahr sollte die marode Blaue Brücke im ersten Quartal 2023 abgerissen werden. Das wird wohl nicht mehr zu schaffen sein. Noch in diesem Jahr soll dann auch die neue Brücke eingeweiht werden. Sie ähnelt ihrem Vorgänger mit zwei 16 Meter hohen Pylonen stark.
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