Seit drei Jahren gesperrt „Blaue Brücke“ in Haltern wird jetzt abgerissen

Drei Jahre gesperrt: „Blaue Brücke“ am Walzenwehr wird jetzt abgerissen
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Die Brücke selbst ist schon seit insgesamt drei Jahren gesperrt: An der sogenannten „Blauen Brücke“ am Walzenwehr waren gravierende Schäden festgestellt worden, unter anderem Risse in der tragenden Metallkonstruktion..

Jetzt wird sie durch einen mehrere hundert Meter langen Bauzaun zusätzlich abgesichert. Der Wander- und Radweg um den Stausee parallel zur Hullerner Straße ist seit dieser Woche ebenfalls gesperrt. Grund ist der geplante Abriss der Brücke. Er steht jetzt unmittelbar bevor, das bestätigt die Stadt auf Nachfrage.

„Ab Montag, 17. Juli, geht es los“, sagt Stadtsprecher Thomas Gerlach. „Der Zaun wurde errichtet, damit Spaziergänger und Radfahrer nicht gefährdet werden.“ Die beauftragte Baufirma werde zunächst mit vorbereitenden Arbeiten beginnen. „Unter anderem müssen die Geländer demontiert werden. Die Bagger werden erst etwas später anrücken“, so Thomas Gerlach weiter.

Abriss im Wasserschutzgebiet

Nachdem die Schäden an der Brücke festgestellt worden waren, mussten zunächst Gutachten klären, ob und wie ein Abriss im Wasserschutzgebiet erfolgen könnte. Der Rat der Stadt gab dann grünes Licht für den Abriss und einen geplanten Neubau, der zunächst 2,6 Millionen Euro kosten sollte.

Die neue Brücke soll optisch der alten sehr ähnlich sehen. Sie soll zwei 16 Meter hohe Pylone erhalten, vier statt wie bisher drei Meter breit sein und zusätzlich mittig an beiden Seiten mit Balkonen ausgestattet werden, um Fußgängern und Radfahrern Platz zum Verweilen zu bieten.

Der Kostenrahmen konnte aber nicht eingehalten werden. Mehrere Preissteigerungen unter anderem wegen steigender Kosten der Baumaterialien mussten einkalkuliert werden. Zuletzt betrug der Kostenrahmen 3,3 Millionen Euro.

Der Rad- und Fußweg an der Hullerner Straße ist gesperrt.
Der Abriss der „Blauen Brücke“ beginnt, der Rad- und Fußweg an der Hullerner Straße ist bereits gesperrt. © Jürgen Wolter

Baudezernent Siegfried Schweigmann hatte im März dieses Jahres von einer „akzeptablen“ Kostensteigerung gesprochen: „Angesichts der Kostensteigerungen im Baugewerbe und insbesondere bei dem Stahlpreis hatten wir sie noch deutlich höher befürchtet.“

Förderung von Bund und Land

Die Stadt Haltern erhält vom Land NRW und dem Bund aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ eine Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Den Zuschlag für den Auftrag bekam die Firma Heinrich Send aus Castrop-Rauxel. Diese hatte das günstigste Angebot vorgelegt. Heinrich Send ist ein 1904 gegründetes und auf Brückenbau und -sanierung spezialisiertes Familienunternehmen.

Wann die Arbeiten an der Brücke abgeschlossen sein werden, lässt sich noch nicht sagen. „Das wird sicher auch von den Witterungsbedingungen abhängen“, sagt Thomas Gerlach. Da der Abriss jetzt beginnt und nicht wie ursprünglich geplant im ersten Quartal 2023, ist auch nicht sicher, ob der Neubau noch in diesem Jahr fertig werden kann.

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