Blackout: Was ein Stromausfall mit der Trinkwasserversorgung macht

Blackout: Was ein Stromausfall mit der Trinkwasserversorgung macht
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Die Sorge, dass bei einem längeren Stromausfall die Versorgung mit Trinkwasser zum Erliegen kommt, ist nach Angaben der Gelsenwasser AG für den Kreis Recklinghausen unbegründet. Wie das Unternehmen am Mittwoch (9. November) mitteilte, kann es allerdings in höheren Lagen, zum Beispiel des Bergischen Landes, zu Einschränkungen bei der Versorgung kommen.

Sowohl das Wasserwerk Haltern von Gelsenwasser als auch die zuliefernden Werke der Wasserwerke Westfalen und der Wassergewinnung Essen an der Ruhr haben nach Angaben des Gelsenkirchener Unternehmens eine Notstromversorgung und bleiben in Betrieb. Eine Dieselnachlieferung für die Wasserwerke sei über eigene Vorräte und die Katastrophenschutzbehörden organisiert, heißt es.

Über den Pumpendruck aus den Wasserwerken könnten 89 Prozent des gesamten Gelsenwasser-Netzbereichs auch bei Stromausfall ohne Einschränkungen mit Trinkwasser beliefert werden, versichert Gelsenwasser. In einigen Bereichen von Recklinghausen, Herten und Castrop-Rauxel ist lediglich mit einem geringeren Wasserdruck zu rechnen. Allein das Wasserwerk Haltern versorgt eine Million Menschen sowie Industrie und Gewerbe in weiten Teilen des Münsterlandes und des Ruhrgebiets mit dem kühlen Nass.

Die Pumpen im Wasserwerk Haltern werden auch bei einem Stromausfall weiterarbeiten. Sie sind über eine Notstromversorgung abgesichert.
Die Pumpen im Wasserwerk Haltern werden auch bei einem Stromausfall weiterarbeiten. Sie sind über eine Notstromversorgung abgesichert. © Gelsenwasser AG

Gebiete mit Krankenhäusern haben Priorität

Gelsenwasser hat sich nach eigenen Angaben auf zwei unterschiedliche Szenarien vorbereitet: Auf einen Blackout, also den flächendeckenden, länger andauernden Stromausfall und auf einen angekündigten (kontrollierten), auf wenige Stunden befristeten Stromausfall. In Netzgebieten mit einer höheren Lage (der Anteil beträgt elf Prozent) betreibt der Versorger Druckerhöhungsanlagen (DEA), die an das Stromnetz angeschlossen sind.

Nicht für alle DEA allerdings stehen Notstromaggregate zur Verfügung. „Die Entscheidungskriterien für den Einsatzort der Notstromanlagen sind ausschließlich die Zahl der Menschen und die Art der Einrichtungen, die zu versorgen sind. Bereiche mit Krankenhäusern haben dabei zum Beispiel höchste Priorität“, erläutert Eva Lucia Kröger, Leiterin Steuerung Betrieb bei Gelsenwasser.

Wasserwagen rollen innerhalb von Stunden an

In Siedlungen, die nicht mehr leitungsgebunden mit Trinkwasser versorgt werden können, sollen allerdings innerhalb weniger Stunden Wasserwagen anrollen. Im Falle eines angekündigten Stromausfalls sollten sich Bewohner einen Wasservorrat für den nötigsten Gebrauch in Töpfen, Eimern oder der Badewanne anlegen, rät das Unternehmen. Für Menschen im Kreis Recklinghausen tritt dieses Szenario nach den Darstellungen von Gelsenwasser glücklicherweise nicht ein.

Auf der Gelsenwasser-Website gibt es detaillierte Informationen zur Versorgung in jeder Straße im Versorgungsgebiet unter

https://www.gelsenwasser.de/wasser/wasserversorgung-bei-stromausfall

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