Der Arbeiter-Samariter-Bund erhielt 1999 den Zuschlag für den Bau eines Altenwohnhauses in Haltern. Schon vier Jahre nach Eröffnung geriet das Haus in Schieflage, ein Insolvenzantrag war die letzte einer nicht enden wollenden Serie schlechter Nachrichten. Mit den Jahren gewann der ASB an Vertrauen zurück, von einer Schließung des Seniorenzentrums Kahrstege war nicht mehr die Rede. Aber jetzt gibt es eine Wende.
Die Auvictum Holding GmbH, ein inhabergeführtes Unternehmen, wird das Seniorenzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes nach Informationen der Halterner Zeitung als Betreiber weiterführen. Das Mitarbeiterteam in Haltern erfuhr am Dienstag von diesem Wechsel. „Wir wollen alle durchhalten“, hieß es aus dem Team und doch machen sich alle Sorgen um ihre Zukunft. Die Heimaufsicht des Kreises Recklinghausen ist bislang über den Betreiberwechsel nicht informiert. Der ASB reagierte zwar auf eine Anfrage der Redaktion, lieferte aber bis zum Abend keine Details zur geplanten Veränderung im Seniorenheim.

72 Bewohnerinnen und Bewohner verbringen derzeit in der Kahrstege ihren Lebensabend. Die betriebswirtschaftliche Entwicklung war in all den Jahren von einem Auf und Ab gekennzeichnet. Immer wieder war von „Verlustzonen“ die Rede und von Umstrukturierungen. In einem anonymen Anruf wurde der Halterner Zeitung nun unter anderem mitgeteilt, dass die Mitarbeitenden aufgrund der aktuellen Entwicklungen sehr verunsichert sind und sich unter anderem fragen, wie es künftig um ihre Löhne bestellt ist.
Keine Antworten von Auvictum
Die Auvictum Chefetage wollte am Donnerstag keine Stellungnahme zu den Veränderungen im Halterner Seniorenheim abgeben. Fragen würden zu gegebener Zeit beantwortet. Auf der Jobplattform „indeed“ werden für Auvictum in Haltern indes bereits drei neue Pflegekräfte gesucht.
In Fachmedien ist zu lesen, dass Auvictum seit seiner Gründung 2021 enorm gewachsen ist und „aus dem Nichts in die Liste der 200 größten Pflegeheimbetreiber katapultiert“ wurde.
Aucvictum selbst präsentiert sich wie folgt: „Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen, das in den nächsten Jahren ambitionierte Wachstumsziele verfolgt, beispielsweise durch die Übernahme und Aufwertung von Pflegeheimbetrieben. Diese werden wir mit einer regional geprägten Strategie managen. Dabei behalten wir die bestehende kommunale Verwurzelung und die Nähe zu den Menschen der Region bei.“
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