Belästigung durch Raketen und Böller Anwohner ärgert sich über nächtliche Unruhestifter

Nächtliches Böllern an ehemaliger Schule hält Anwohner in Atem
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Die Silvesternacht liegt schon einige Tage zurück. Trotzdem wird Hanno Meyer (Name von der Redaktion geändert) aus Haltern immer wieder von nächtlichem Knallen geweckt. Unbekannte zünden in der Nähe seines Wohnhauses im Bereich der ehemaligen Erich-Kästner-Schule in den späten Abend- und frühen Morgenstunden immer wieder Raketen und Böller an.
Ein Zustand, der sich für Meyer nur schwer ertragen lässt: „Wenn es mitten in der Nacht mehrfach laut knallt, steht man senkrecht im Bett. Der Hund bellt, der nächste Tag ist gelaufen. Man ist völlig gerädert.“

So gehe das schon seit einiger Zeit. Meyer führt ein Lärm-Protokoll, hat sich damit an Stadt und Polizei gewandt. Aber: Ohne konkrete Täterbeschreibung haben die Behörden keine Handhabe. Meyer erklärt: „Sie können erst eingreifen, wenn sie die Täter auf frischer Tat ertappen oder eine konkrete Personenbeschreibung erhalten. Die kann ich aber nicht liefern.“

Zwar habe der Halterner ausmachen können, dass es junge Erwachsene sind, die an der Kreuzung Varusstraße/Drususstraße Pyrotechnik zünden, konkrete Personen habe er aber nicht erkannt. „Es ist ja mitten in der Nacht, da laufe ich niemandem im Schlafanzug auf der Straße hinterher.“

Meyer vermutet jedoch, dass die „Übeltäter“ ebenfalls im Bereich der alten Erich-Kästner-Schule wohnen, da sie sich nach ihrer Knallerei in Richtung Römerstraße entfernt hätten.

Alte Erich-Kästner-Schule in Haltern
In der Nähe der ehemaligen Erich-Kästner-Schule zünden Unbekannte nachts gehäuft Raketen und Böller an. © Archiv

Polizei gibt Tipps

Das nächtliche Knallen ist der Polizei im Kreis Recklinghausen indes durchaus bekannt, dabei handelt es sich laut Pressesprecherin Annette Achenbach nicht um ein spezielles Halterner Problem: „Auch andere Städte sind betroffen, besonders rund um Halloween und Silvester“, sagt sie.

Achenbach rät dazu, in konkreten Fällen direkt die Polizei zu rufen, damit der Streifendienst die Tatverdächtigen auf frischer Tat ertappen kann: „Den Vorfall im Nachgang zu melden, bringt nur geringe Erfolgschancen mit sich.“ Hilfreich sei es zudem, eine so genaue Täterbeschreibung wie möglich abzugeben, sich etwa Details wie Kleidung, Größe und Aussehen zu merken.

Achenbach erklärt darüber hinaus: „Ein Straftatbestand liegt im nächtlichen Anzünden von Böllern allein aber nicht vor, das ist erst gegeben, wenn es dadurch zu Sachbeschädigung oder Personenschäden kommt.“ Nur in diesem Fall könne auch eine Strafanzeige gestellt werden. „Dennoch haben wir Verständnis dafür, dass die Menschen sich gestört fühlen. Wir hoffen, dass die Knallerei in den kommenden Tagen nachlässt.“

Das liegt auch im Interesse von Hanno Meyer. Er wünscht sich, dass er bald durchschlafen kann – und sein Lärmprotokoll langfristig keinen neuen Eintrag erhält.