Kreis plant Bauhof-Neubau in Haltern Ein bestimmter Standort wird bevorzugt

Kreis Recklinghausen plant neuen Bauhof auf ehemaligem Wasag-Gelände
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224 Kilometer Kreisstraßen, 156 Kilometer Geh- und Radwege, 10.000 Straßenbäume, 79 Brücken und Ingenieurbauwerke, 70 Ampeln und 16 Wanderparkplätze pflegt der Kreis Recklinghausen. Hinzu kommt der Winterdienst.

Umgesetzt werden die Arbeiten von 22 Mitarbeitern des kreiseigenen Baubetriebshofs, der sich seit Anfang der 1980er-Jahre auf dem ehemaligen Betriebsgelände des Bauunternehmens Mertmann an der Ostendorfer Straße befindet.

Inzwischen übersteigt der Gebäude- und Flächenbedarf die vorhandenen Möglichkeiten deutlich, wurde jetzt im Kreisausschuss mitgeteilt. So müssten Fahrzeuge und Geräte zum Teil im Freien gelagert werden, das Gros der Fahrzeuge stehe lediglich auf überdachten offenen Stellplätzen. Zudem mangele es an Lagermöglichkeiten, Umkleideräumen, ausreichenden Sanitär- und Werkstattanlagen, geeigneten Sozialräumen und Büros sowie schnellem Internet.

Das ehemalige Wasag-Gelände besticht durch seine besondere Industriekulisse.
Das ehemalige Wasag-Gelände besticht durch seine besondere Industriekulisse. © Ingrid Wielens

Weil das Salzlager nur ein Drittel des jährlichen Bedarfs fasse, sei es in der Vergangenheit auch schon zu Engpässen beim Winterdienst gekommen. Insgesamt sei die Effizienz der Betriebsabläufe nicht zufriedenstellend, hieß es.

Wie der zuständige Fachbereichsleiter Peter Haumann feststellt, „ist eine Anpassung des aktuellen Standorts an die Bedürfnisse aufgrund der baulichen und planungsrechtlichen Situation sowie der Eigentumsverhältnisse nicht möglich“. Der Kreis hat das Gelände in Lippramsdorf gepachtet. Kurzum: Der Neubau eines Baubetriebshofs in Haltern ist erforderlich.

Gute Lage

Bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort mit mindestens einem Hektar Fläche wurden die Verantwortlichen fündig. Denn mit dem ehemaligen Wasag-Gelände seien ausreichende Flächen mit guter Verkehrsanbindung vorhanden, die sich im Eigentum des Kreises befinden, hieß es. Zudem gebe es keine direkte Nachbarschaft zu Wohnbebauungen.

Klimaneutral

Nachhaltig und klimaneutral soll der neue Baubetriebshof sein. Das Konzept sieht unter anderem eine Holzhackschnitzel-Heizung, Begrünung und Photovoltaik auf allen Dächern, die Verwendung nachhaltiger Baustoffe (Holz, Beton-Bauteile mit hohem Anteil an Recyclingbaustoffen) sowie eine intelligente Regenwasserbewirtschaftung (Dachentwässerung in eine Zisterne) vor.

Der Kostenrahmen wird derzeit auf rund 8,5 Millionen Euro geschätzt. Der Bau an sich ist zwar noch keine beschlossene Sache. Aber nach dem Planungsbeschluss des Kreisausschusses werden nun Planungsleistungen im Umfang von mehr als 200.000 Euro in Auftrag gegeben. Dem Wasag-Gelände wird dabei ausdrücklich eine besondere „Standortgunst“ erteilt. Ein Signal auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Geländes zu einem „Energie- und Umweltcampus“.