Awo sucht neue Räume für Begegnungsstätte „Sonst ist die Awo irgendwann weg aus Haltern“

Awo sucht neue Räume für Begegnungsstätte in Haltrern
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Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Haltern sucht ein neues Domizil für ihre Begegnungsstätte. Die Schere zwischen den Kosten und den Zuschüssen klafft immer weiter auseinander. Vorsitzende Anne Feldmann hat aber auch noch einige alternative Möglichkeiten im Sinn.

Hintergrund ist zum einen die in Haltern neu beschlossene Altenhilferichtlinie. „Sie hat dazu geführt, dass wir nur noch etwa 60 Prozent unserer bisherigen Zuschüsse von der Stadt erhalten und mit 4000 Euro jährlich auskommen müssen“, sagt Anne Feldmann. „Das ist aber nicht über unseren Kopf hinweg passiert, sondern es gab im Vorfeld dazu ausführliche Gespräche, auch mit Bürgermeister Andreas Stegemann.“

Heute wisse sie, dass sie damals zu optimistisch gewesen sei, sagt Anne Feldmann. „Ich wusste, dass es schwer wird, aber ich war der Meinung, wir könnten es irgendwie schaffen. Aber dann kamen hohe Nachzahlungen bei den Mietnebenkosten und entsprechende Erhöhungen der monatlichen Zahlungen, so dass jetzt klar wird, dass das Geld auf Dauer nicht reicht.“

50 Jahre Begegnungsstätte

Der Vermieter an der Recklinghäuser Straße 27 würde die Awo in den Räumen des ehemaligen Cafés gern weiterhin behalten. „Im nächsten Jahr wären wir seit 50 Jahren da. Das ist besonders bitter, dass es jetzt möglicherweise nicht reicht, um da zu feiern. Aber wenn wir nicht reagieren, ist die Awo möglicherweise bald weg aus Haltern.“

Rund 120 Quadratmeter stehen der Awo an der Recklinghäuser Straße in dem ehemaligen Café zur Verfügung. Sie unterteilen sich in einen Saal, einen Begegnungsraum, Küche, Toilette und ein Büro. „Das Büro und den zweiten Raum brauchen wir nicht zwingend, so dass wir auch mit deutlich weniger Quadratmetern auskommen könnten“, sagt Anne Feldmann.

Gut 50 Quadratmeter gesucht

Sie sucht deshalb neue Räumlichkeiten in Haltern. „Wir bräuchten einen Raum von rund 50 Quadratmetern für unsere Treffpunkte, eine Toilette und eine Küche. Alles müsste barrierefrei erreichbar sein“. Zwei Mal pro Woche findet der Treffpunkt für Senioren in den Räumlichkeiten statt, zusätzlich noch am jeweils ersten Mittwoch des Monats. „Mehr ist mit ehrenamtlicher Arbeit nicht zu stemmen“, sagt Anne Feldmann. „Ich brauche ja auch immer ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.“

Seit fast 50 Jahren befindet sich die Awo-Begegnungsstätte an der Recklinghäuser Straße 27.
Seit fast 50 Jahren befindet sich die Awo-Begegnungsstätte an der Recklinghäuser Straße 27. © Jürgen Wolter

Sie hat zu zahlreichen Verbänden, den Kirchen und der Stadt Kontakt aufgenommen. „Der Bürgermeister will uns bei der Suche unterstützen, die Kirchen können erst im Sommer entscheiden, ob dort möglicherwiese in Zukunft Räume zur Verfügung stehen. Aber ich habe noch nichts Konkretes. Wir müssen nicht akut raus, aber bis zu den ersten Monaten des nächsten Jahres müssen wir eine Alternative finden.“

Die Volksbank Haltern hat die Awo mit einer Crowdfunding-Aktion unterstützt, bei der die erhofften 5000 Euro tatsächlich zusammengekommen sind. „Dafür bedanken wir uns sehr, aber es hilft nur aktuell und nicht strukturell“, sagt Anne Feldmann.

„Wir sind für alles offen“

Gibt es Alternativen zum Umzug? „Ja, die gibt es“, sagt Anne Feldmann. „Wir könnten uns vorstellen, das Büro an einen Untermieter abzugeben, denn das brauchen wir nicht zwingend. Außerdem wäre denkbar, uns die Miete mit einem anderen Verein oder Verband zu teilen, der den Treffpunkt an den Tagen nutzt, an denen wir ihn nicht brauchen. Wir sind für alles offen.“

Der Vorstand der Awo um Vorsitzende Anne Feldmann (vorn Mitte) wurde auf der Mitgliederversammlung neu gewählt.
Der Vorstand der Awo um Vorsitzende Anne Feldmann (vorn Mitte) wurde auf der Mitgliederversammlung neu gewählt. © privat

„Auch der Vermieter wäre zu Gesprächen bereit“, sagt Anne Feldmann. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Er würde sogar im Nachbartreppenhaus einen Lift einbauen, über den man die Begegnungsstätte dann auch im Rollstuhl erreichen könnte. Und er würde auch die Toiletten behindertengerecht umbauen. Aber natürlich nur dann, wenn er wüsste, dass wir langfristig bleiben.“

Anne Feldman freut sich über Vorschläge und Ideen sowohl für ein mögliches neues Domizil, als auch für alternative Lösungen am bisherigen Standort. Sie ist erreichbar unter Telefon 02364 / 6038118.

Zum Thema

Vorstand gewählt

  • Die Suche nach neuen Räumen wurde auch auf der Mitgliederversammlung der Awo Haltern thematisiert.
  • Außerdem gab es Neuwahlen des Vorstandes: Erste Vorsitzende bleibt Anne Feldmann, ihr Stellvertreter ist weiterhin Oliver Gerdes, auch Schriftführerin Melanie Kubik bleibt im Amt.
  • Als Kassierer wurde Jan Bottmer neu gewählt. Als Beisitzerinnen unterstützen den Vorstand: Ingrid Bartkowiak, Petra Schwarzbich-Efsing und Ute Petermann. Als Revisorinnen fungieren Beatrix Aßmuss-Bauer und Petra Niehues.