Aufforstung in der Haard: Junger Wald soll künftige Generationen mit guter Luft versorgen

© Bludau

Aufforstung in der Haard: Junger Wald soll künftige Generationen mit guter Luft versorgen

rnAufforstung

Dem deutschen Wald geht es dramatisch schlecht. Der RVR hält mit einer großen Pflanzaktion dagegen und wird dabei von vielen Bürgern unterstützt.

Haltern

, 02.12.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei strahlendem Sonnenschein und frostigen Temperaturen trafen sich am Samstagvormittag rund ein Dutzend Helfer und dazu noch einige Verantwortliche vom Regionalverband Ruhr (RVR) in der Haard, um am Hammer Berg einen „neuen“ Wald zu pflanzen.

Aufgrund einer erfolgreich durchgeführten Spendenaktion, zu der in diesem Sommer vom RVR aufgerufen wurde, können insgesamt 5700 Esskastanien und Traubeneichen gekauft werden. Mehr als 100 Menschen unterstützten das Vorhaben des Verbandes mit fast 10.000 Euro. Diese jungen Bäume sollen nun nach und nach in der Halterner Haard gepflanzt werden.

Am Samstag konnten in einer ersten Aktion ca. 1000 Stück von den sehr engagierten Helfern in die schon vorbereiteten Pflanzlöcher gesetzt und mit Erde unter fachkundiger Anleitung eingepflanzt werden.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Pflanzaktion in der Haard

Einen Fichtenbestand in der Haard hat es erwischt, auch der Klimawandel hat zu dieser Entwicklung geführt. Mit einer Pflanzaktion versucht der RVR, der Natur zu helfen.
02.12.2019

Vom Treffpunkt Forsthof Haard ging es rund 1500 Meter in den Wald hinein. Hier galt es, eine rund 1,5 Hektar große Kahlfläche wieder aufzuforsten. Auf Nachfrage, wie es zu der Waldfreien Zone kommen konnte, erklärte Teamleiter Kersten Blaschczok vom RVR Ruhr Grün: „Zurzeit steckt der deutsche Wald in einer aus meiner Sicht noch nie dagewesenen dramatischen Lage. Die Folgen von Hitze und Schädlingsbefall haben den Bäumen auch hier stark zugesetzt. Bis vor einem Jahr stand hier ein ca. 110-jähriger Fichtenbestand, der leider auch aufgrund der Dürre und des Käferbefalls eingegangen ist“, sagte Kersten Blaschczok.

„Nicht den Mut verlieren“

Und weiter: „Nun gilt es, den Mut nicht zu verlieren und in die Zukunft zu investieren, indem wir einen klimastabilen naturnahen Wald für die zukünftigen Generationen begründen. Dieser soll nachhaltig die Erholungsfunktion, die Schutz- und auch die Nutzfunktion sicheren.“

Auch Simone Putzke aus Datteln hatte von der Aktion gehört und war extra in die Haard gekommen. „Ich bin sehr gerne hier in den Wäldern unterwegs und mache deshalb bei dieser Pflanzung neuer Baum mit. Eigentlich wird so eine Aktion viel zu wenig angeboten, ich habe auch nur durch Zufall davon erfahren“, so Simone Putzke.

„Die ausgewählten Baumarten kommen gut mit höheren Temperaturen und weniger Wasser zurecht. Aufforstungen wie diese, sind eine wirksame Maßnahme für den Klimaschutz. Wenn Bäume wachsen, nehmen sie Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf und binden den Kohlenstoff des Treibhausgases in ihrer Biomasse. Wir werden auch zukünftig weitere Pflanzaktionen anbieten“, Nina Frense, die Beigeordnete für den Bereich Umwelt des Regionalverband Ruhr.

„Spendenbereitschaft erfreulich“

„Über die Spendenbereitschaft bin ich sehr erfreut, allerdings könnten ruhig noch ein paar mehr Helfer beim nächsten Mal dabei sein“, resümierte Blaschczok. „Dies wäre auch eine tolle Aktion für Familien mit Kindern. So wird wirksam etwas für den Klimaschutz getan und gegen den CO2 Anstieg“, ergänzte Nina Frense.

Für die Helfer gab es für Zwischendurch und nach getaner Arbeit auch eine kleine Stärkung. Noch mitten im Wald gab es warmen Apfelpunsch und kleine Feuerstellen, um sich noch einmal in kleinen Runden auszutauschen. Dies wird für viele Beteiligten nicht die letzten Aktion dieser Art gewesen sein.