Aggressives Verhalten in Freibädern Benehmen sich die Halterner Badegäste?

Aggressives Verhalten in Freibädern: Benehmen sich Halterner Badegäste?
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Streitigkeiten, Prügeleien oder respektloses Verhalten. Die Aggressivität in Freibädern nimmt zu. Fälle aus NRW zeigen das hohe Konfliktpotenzial, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In Haltern ist es vergleichsweise ruhig.

Die Freibäder in Haltern werden überwiegend von Familien besucht. „Wir sind ein friedliches Familienbad“, sagt Timo Deitmer, Geschäftsführer des Freibadvereins in Sythen.

Gäste hätten sich bisher nicht aggressiv verhalten. „Es gab keine Vorfälle“, so Deitmer. Auch sonst wurden die Hausregeln eingehalten. Deshalb habe das Freibad Sythen bislang keinen Sicherheitsdienst benötigt.

Timo Deitmer lächelt in die Kamera.
Geschäftsführer Timo Deitmer konnte bisher kein aggressives Verhalten im Freibad Sythen feststellen. © Silvia Wiethoff (Archiv)

„Wir sind ausreichend besetzt und haben keinen Fachkräftemangel“, betont der Geschäftsführer. Sollten Badegäste die Regeln nicht einhalten, hat das Konsequenzen.

Zunächst spreche das Personal die Besucherinnen und Besucher auf ihr Fehlverhalten an. Wenn sie sich weiterhin nicht benehmen, werden sie des Bades verwiesen, erklärt Timo Deitmer.

Sicherheitsdienst nach Bedarf

Seit Anfang Juni läuft die Freiluftsaison im Halterner Freizeitbad Aquarell. „Ein erhöhtes Aggressionspotenzial oder die Tendenz zu Gewalttaten können wir nicht verzeichnen“, sagt Thomas Liedtke, Pressesprecher der Stadtwerke Haltern.

Darüber hinaus komme es aber zu kleineren Regelverstößen: „Das Springen vom Beckenrand ist mit einer Ermahnung durch die Badeaufsicht aber in der Regel erledigt.“ Folgen haben schwere Verstöße gegen die Haus- und Badeordnung.

Dann müssen Besucherinnen und Besucher mit einem Verweis oder einem generellen Hausverbot rechnen.

Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Freizeitbad zu unterstützen, sei bei schönem Wetter und erwartet hoher Besucherzahl ein Sicherheitsdienst vor Ort. „Sie unterstützen das Personal beim Einlass und der Lenkung der Besucherströme“, erklärt der Pressesprecher.

Diskussionen mit Badegästen?

Neben der erhöhten Gewaltbereitschaft klagen Freibäder aus der Umgebung über ein weiteres Problem: Bricht das Ende der Schwimmzeit an, wollen Gäste das Freibad nicht verlassen.

Im Aquarell sei auch das kein auffälliges Problem. „Einige Gäste müssen etwas mehr überredet werden, aber wir haben keinen, der dann nicht gehen will“, so Thomas Liedtke.

Über 50.000 Besucher

Auch am Silbersee II ist die Gewaltbereitschaft niedrig. Von Anfang Mai bis Ende Juni waren 50.000 Badegäste zu Besuch.

Marvin Gedenk, Projektleiter des zuständigen Sicherheitsdienstes, verzeichnete bisher keine nennenswerten Vorfälle. Das hat für ihn einen besonderen Grund.

Besucher liegen am Strand am Silbersee II.
Die Saison am Silbersee II war bisher friedlich. © Ingrid Wielens (Archiv)

Das Gelände umfasst 90.000 Quadratmeter. „Es ist sehr weitläufig. Die Gäste liegen nicht eng an eng und können sich aus dem Weg gehen. Das Gefahrenpotenzial ist nicht so prägnant wie in kleineren Freibädern“, meint er.

Bisher sind keine Besucherinnen und Besucher gewalttätig geworden. Alle Konflikte ließen sich verbal klären.

Dennoch kam es zu anderen Regelverstößen: Gäste haben ihren Hund mitgenommen, einen Grill angezündet, das Glasverbot ignoriert oder eine Shisha mitgebracht.

Einmal musste die Polizei anrücken. Ein Gast erhielt einen Platzverweis. Der Grund: Er trug keine Badekleidung. Das werde nur am hinteren Teil des Sees geduldet.

Strandbewachung per Streife

Die Einhaltung der Strandregeln kontrolliert ein Wachdienst. Die Streife ist an volleren Tagen vor Ort, abhängig von den Besucherzahlen. „Die Strandbewachung erfolgt in der Regel mit vier Leuten“, erklärt Marvin Gedenk.

Die Badesaison am Silbersee II geht von Mai bis September. Um 20 Uhr ist der letzte Einlass, gegen 21 oder 22 Uhr wird das Gelände geräumt. Dann werden die Badegäste über die Sprechanlage aufgefordert, zu gehen. Es gebe immer Gruppen, mit denen man diskutiert. „Doch das klappt ganz gut“, so Gedenk.

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