Amaro-Haus wird Halterns neues Ärztezentrum Flexible und moderne Flächen für Heilberufe

Amaro-Haus wird ab 2024 umgebaut: Flexible Flächen für Heilberufe
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Aus einem hässlichen „Entlein“ wird ein stolzer Schwan: Die Verwandlung des sanierungsbedürftigen Amaro-Hauses ist kein Märchen, sondern ein wirtschaftlich gut überlegter Schritt. Ab 2025 wird sich die Immobilie als modernes Ärztehaus präsentieren.

Der neue Eigentümer bekannte bei der Vorstellung des Konzeptes: „Mir hat der Standort sehr gut gefallen.“ Er biete optimale Bedingungen für die Medizinbranche und ihre Patienten und sei aufgrund seiner Lage an der mit 13.000 Pkw täglich stark befahrenen Bundesstraße gut sichtbar. Im kommenden Jahr soll der große Umbau beginnen. Deshalb wurde allen jetzigen Mietern zum 31. Dezember gekündigt.

Vor geladenen Gästen - unter anderem aus der Gesundheitsbranche - stellten Wilhelm Fels, Prof. Claas-Bernd Gesterkamp (er verantwortet die Vermarktung der Immobilie) und Projektleiter Udo Rothenburg das Vorhaben vor. Gut 2.700 Quadratmeter Fläche werden sich Ärzte, ein Apotheker, Praxen für Heilberufe, ein Bäcker und möglicherweise ein Anbieter von gesunden Lebensmitteln teilen.

Erste Mieter haben bereits Verträge abgeschlossen: So werden beispielsweise die Orthopädie-Praxis Asholt/Möller und die Physio-Therapie-Praxis nach einer Übergangslösung ins Amaro-Haus zurückkehren.

Eine flexible Grundrissgestaltung bietet die Möglichkeit, Gemeinschaftspraxen einzurichten. „Wir beobachten einen Wandel im Gesundheitswesen“, sagte dazu Wilhelm Fels. Jüngere Ärzte praktizierten lieber in einer Gemeinschaftspraxis mit flexibleren Arbeitszeiten. Insgesamt, so Bernd-Claas Gesterkamp, sie die Errichtung einer modernen und in allen Details behutsam geplanten Gesundheits-Immobilie das Ziel. Die Vermarktung laufe vielversprechend.

Eine Ansicht des künftigen Amaro-Hauses
Diese Visualisierung zeigt, wie das Amaro-Haus in zwei Jahren aussehen soll. 830 Quadratmeter im Erdgeschoss sollen u.a. mit Apotheke, Bäckerei und Sanitätshaus belegt werden, im ersten und zweiten Obersgeschoss werden sich Praxen für Ärzte und Heilberufe befinden. Bei den Grundrissen will man maximal flexibel sein. © Büro Gesterkamp

Bis zur Eröffnung gibt es viel zu tun. Eine konsequente Modernisierung nach KfW 55-Standard erfordert eine komplette Entkernung des 1971 gebauten Hauses. Bis auf den Rohbau wird es zurück gebaut, um es anschließend technisch und energetisch zu erneuern. Geheizt wird künftig mit einer CO2-freien Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Ein bauphysikalisches Konzept mit natürlichen Materialien soll das Wohlbefinden der Nutzer und Patienten unterstützen.

Bauantrag im Oktober

„Das neue Zentrum wird ein Ort der Gesundheit, der Lotsenfunktion und der Begegnung“, verspricht Claas-Bernd Gesterkamp (Immobilien/Marketing). Es werde das schöne Umfeld in der Nachbarschaft zum LWL-Römermuseum weiter aufwerten und zuallererst natürlich die medizinische Versorgung in Haltern verbessern.

Im Oktober wird der Bauantrag eingereicht. Projektleiter Udo Rothenburg (Intecplan Essen) kalkuliert fünf Monate bis zur Erteilung der Genehmigung ein. Im Frühjahr werden die Bauarbeiten starten, im Frühjahr/Sommer 2025 soll das Ärztezentrum eröffnet werden. „Wir stecken alle voller Energie“, beschrieb er die Haltung zu einem ambitionierten Projekt.

Obstbäume und Bienenstöcke

Für die Bauarbeiten müssen die alten Bäume rund um das Amaro-Haus gefällt werden. Dafür werden später Obstbäume als Ersatz gepflanzt, außerdem kommen Bienenstöcke aufs Dach.

Parallel zu diesem Zentrum plant die Flächenentwicklungsgesellschaft Haltern, eine Tochter der Stadtwerke, ein Medical Center am Bahnhof. Auch hier, in einem dreigeschossigen Gebäude, sollen Arztpraxen und Dienstleistungen rund um die Gesundheit ein Zuhause finden. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Der Bauantrag wird gerade vorbereitet.

Wilhelm Fels ist überzeugt, dass beide Häuser ihre Berechtigung haben. Ein bisschen Lokalpatriotismus möchten aber auch er und sein Team in die Waagschale werfen: „Wir wohnen oder arbeiten im Kreis Recklinghausen, sodass jeder einen persönlichen Bezug zum Standort Haltern am See hat.“

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