Abriss der Laurentius-Kirche Was traurig macht, birgt auch eine große Chance

Abriss der Laurentius-Kirche: Was traurig macht, birgt auch eine Chance
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Abriss der Laurentius-Kirche: Was traurig macht, birgt auch eine Chance

Die Pfarrei St. Sixtus verliert permanent Mitglieder, im Jahr 2022 traten 450 Halterner aus, bis Ende 2023 wird die Zahl - geschätzt - auf 1000 steigen. Die Austritte sind für die Pfarrei nicht nur bedrückend, sondern bedeuten zugleich eine finanzielle und organisatorische Herausforderung. Die erste große Sparmaßnahme bekommt nun die Laurentius-Gemeinde zu spüren.

Ihre Kirche wird abgerissen. Das löst gewiss Trauer aus, wurde das Gotteshaus doch in den 1950er-Jahren mit tatkräftiger Hilfe und zahlreichen Spenden von Gemeindemitgliedern auf dem Laurentius-Berg gebaut. Generationen wurden hier getauft, getraut und betrauert. Aber mit dem Schrumpfen der Pfarrei wurde immer deutlicher: Drei Stadtkirchen sind auf die Dauer mindestens eine zu viel. Die Laurentius-Kirche stand zur Disposition.

Immer schwebte das Damoklesschwert über diesem Bauwerk, der Abriss schien unausweichlich. Dass Haltern ein weiteres Altenwohnhaus benötigt und die Kirchengemeinde sich als Träger darum bewarb, rettete die Gemeinde im Westen der Stadt. Sie verliert Gebäude, aber sie gewinnt dafür eine ganz neue Gemeinschaft in einem sehr ansprechenden und modernen Konzept.

Wenn die Pfarreileitung es versteht, die Gemeinde mitzunehmen und letztlich bei allen noch offenen Fragen zu begeistern, ist der Laurentius-Campus ein Gewinn für die ganze Stadt und kein heiliger Rest von Kirche, wie Pfarrer Ostholthoff sagt. Abstriche müssen dafür an anderer Stelle gemacht werden: Das Sixtus-Pfarrheim Josefshaus wird um die Hälfte verkleinert.