Die Entzündung des Meilers in der Haard am 1. Mai ist buchstäblich alter Brauch. Auch in diesem Jahr wird Köhler André Verheyen aus Ennepetal erwartet, um das traditionelle Handwerk aufleben zu lassen. Er reist mit seinem Team am 26. April (Freitag) an und richtet sich vor Ort ein, um den Meiler am Dachsberg in Flaesheim aufzuschichten und anschließend den kontrollierten Verkohlungsprozess zu überwachen.
Zum Rahmenprogramm am 1. Mai gehört ein Handwerkermarkt (10 bis 17 Uhr). Besucher bekommen Einblick in die Seilerei, den Blaudruck und alte Schmiedekunst. Außerdem wird vorgeführt, wie frisch gebackenes Brot aus alten Getreidesorten entsteht. Freizeitreiter des Kreises Recklinghausen und Verteter des Naturparks Hohe Mark stellen sich und ihr Hobby beziehungsweise ihr Engagement vor.
Entzündet wird der Meiler am 1. Mai um 11 Uhr. Am 4. und 5. Mai (Samstag und Sonntag) sind im Rahmen eines Mitmachmarktes Workshops und Aktionen geplant. Mitmachstände von RVR Ruhr Grün rund um das Thema Wald und seine Produkte, von Freizeitreitern und von verschiedenen Handwerkern laden dann zum Ausprobieren ein. Auch Kräuterpädagogen werden ihr Wissen weitergeben.

Zwischen dem 12. und 15. Mai (Sonntag bis Mittwoch) wird der Meiler geöffnet und die fertige Kohle ausgezogen. Bei all diesen Terminen wird auch für einen Imbiss vor Ort gesorgt sein. Die Holzkohle wird am 17. Mai (Freitag) zwischen 13 und 18 Uhr sowie am 18. Mai (Samstag) zwischen 10 und 15 Uhr am Forsthof Haard, Recklinghäuser Straße 291, verkauft.
Uraltes Handwerk lebt auf
In Erinnerung an die lange Tradition der Köhlerei, die Bedeutung des Holzes und damit auch der Wälder für die erste Phase der Industrialisierung im Ruhrgebiet, entzündet der RVR Ruhr Grün regelmäßig im Frühjahr in der Haard einen
Holzkohlenmeiler. Dafür werden im Vorfeld rund 80 Raummeter gespaltenes und vorgetrocknetes Meterholz (Buche und Roteiche) aufgeschichtet und mit Erde abgedichtet.
Früher war gute Holzkohle entscheidend für die Glasherstellung und die Eisengewinnung. Heute möchte RVR Ruhr Grün altes Handwerk erlebbar machen und es ermöglichen, beim nächsten Grillabend auf regionale Holzkohle zurückzugreifen. Dies reduziere Transportwege und schütze den
tropischen Regenwald.