Wie verhält es sich mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Straßen, nachdem eine Kreuzung oder Einmündung erfolgt ist? Ist das Tempolimit nach der Kreuzung aufgehoben? Bei vielen Verkehrsteilnehmern herrscht diesbezüglich Unsicherheit. Ein Leser unserer Zeitung hat das Thema jetzt ins Rollen gebracht.
In einem Artikel unserer Zeitung hatte die Polizei Recklinghausen aufgeklärt, dass ein Tempolimit nicht automatisch an einer Kreuzung oder Einmündung endet – ein entsprechendes Aufhebungszeichen oder anderes Gebotsschild müsse dies erst ankündigen.
Diese Aussage rief bei einem Leser für den Ortsteil Sythen eine Frage auf. Denn dort steht aus Richtung Haltern kommend am Hellweg, kurz hinter dem Ortseingangsschild, ein Tempo-30-Schild wegen eines Kindergartens. Häufig werden hier Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Der Leser merkt an: „Bisher habe ich gedacht, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung mit der Einmündung der Straße ‚Am Wehr‘ dann nicht mehr gilt. Es kann aber doch nicht sein, dass das Tempolimit weiter im ganzen Ortsteil Sythen gilt, weil es nicht entsprechend aufgehoben wurde.“
Besondere Beschilderung
Eine Nachfrage bei der Stadt Haltern bringt Licht ins Dunkel. Sprecherin Sophie Gessler erklärt, dass es sich in Sythen um eine vollkommen andere Beschilderungssituation handele, nämlich um eine Kombination aus Gefahrenzeichen und Geschwindigkeitszeichen. „Diese Art von Beschilderungskonstellation führt dazu, dass die angeordnete Höchstgeschwindigkeit lediglich im Verkehrsbereich der erkennbaren Gefahrenstelle, zum Beispiel ‚querende Fußgänger in Höhe der sozialen Einrichtung‘, gilt“, so Stadtsprecherin Sophie Gessler.
Für den Sythener Fall am Hellweg bedeute die Regelung also, dass das angeordnete Tempo 30 im direkten Umfeld des Kindergartens gelte. Gessler: „Danach gilt ohne Aufhebungsbeschilderung und unabhängig von jeglichen nachliegenden Einmündungen wieder Tempo 50 innerorts.“
