Ein Brötchen 46 Cent, die Flasche Cola 1,59 Euro – und zurück bleiben immer Centbeträge, die an der Kasse ausgezahlt werden. Kleingeld, dass sich in der Geldbörse ansammelt und sie immer dicker und unnötig schwer macht.
Was aber soll man mit dem ganzen Klimpergeld machen, das sich mit der Zeit angesammelt hat? Spenden? Eintauschen? Ausgeben?

Sparkassen und Volksbanken stellen in Haltern sogenannte Münzzählautomaten zur Verfügung. Die Geräte stehen im gesicherten Bereich der Filialen, sind also nur zu den Geschäftszeiten zugänglich. Bei der Sparkasse Haltern steht das Gerät im Foyer der Hauptstelle an der Koeppstraße.
Für Kunden kostenlos
Dort kann man beliebig viele Münzen einwerfen. Das Geld wird auf dem Konto gutgeschrieben. Für Sparkassen-Kunden ist der Service kostenlos. Sprecherin Maren Kampling weist aber ausdrücklich daraufhin: „Bitte wirklich nur Münzen einwerfen.“
Ein Kunde habe sein Kleingeld in einem alten Tabakglas gesammelt. So seien Verunreinigungen ins Gerät gelangt, das habe eine Störung zur Folge gehabt. Auch Büroklammern oder andere kleine Gegenstände landen gerne im Sammelgeld.
Regionalleiter Christian Schiweg sagt: „Etwa alle zwei Tage muss der Behälter ausgetauscht werden. Kunden nehmen das Angebot sehr gerne an.“ Was niemand weiß: Die Sparkasse kann das eingenommene Kleingeld nicht einfach wieder an die Kunden herausgeben. Es wird aufwendig zur Bundeszentralbank gebracht und dort auf Echtheit überprüft.
Wer kein Kunde der Sparkasse ist, kann das Angebot nicht in Anspruch nehmen. Auch das hat mit Sicherheit zu tun. Schiweg: „Eine Maßnahme gegen Geldwäsche.“
Ähnlich ist es bei der Volksbank. Auch im „Kompetenzcentrum“ in Haltern gibt es eine Geldzählmaschine. Allerdings ist dort nur die Abgabe von Kleingeld in haushaltsüblichen Mengen kostenlos. Gewerbekunden mit größeren Beträgen müssen eine Aufwandsentschädigung zahlen.
Das Kleingeld muss auch nicht fertig gerollt abgegeben werden. Sprecher Philipp Nagel: „Das Geld sollte in einem Zustand sein, dass es die Maschine auch zählen kann.“
Auch ein sogenannter Münzrollenautomat steht den Kunden in der Volksbank-Filiale in Haltern zur Verfügung. Dort erhält man fertig in Papier gerolltes Hartgeld – zum Beispiel als Wechselgeld.
Rät die Volksbank zum bargeldlosen Zahlungsverkehr? Sprecher Nagel: „Wir geben nicht den primären Weg vor. Unsere Kundinnen und Kunden sollen die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Zahlungen abwickeln möchten. Für uns als Volksbank Westmünsterland ist Bargeld, wie bereits erwähnt, ein fester Bestandteil unserer Dienstleistungen.“
Die Firma Coinstar hat in diversen Supermärkten am Eingang Münzgeldautomaten aufgestellt. Diese Zählmaschinen gibt es zum Beispiel bei Rewe an der Weseler Straße in Haltern oder auch bei Edeka Honsel (Wulfener Markt, Dorsten) oder bei Marktkauf in Dülmen. Die Maschinen nehmen Klimpergeld in beliebiger Höhe, den ausgedruckten Wertbon kann man sich an der Kasse entweder auszahlen lassen oder mit dem Einkauf verrechnen.
Das ist allerdings nicht ganz billig. Pro „Ladung“ sind 9,9 Prozent Gebühren fällig, zuzüglich 25 Cent pro Transaktion.
Kleingeld eignet sich auch zum Spenden. Im Einzelhandel stehen auf vielen Tresen Sammelbehälter für diverse gemeinnützige Vereine oder Projekte.
Um Klimpergeld zu vermeiden, zahlen Sie gleich bargeldlos, etwa mit der EC-Karte. Das ist auch bei kleineren Beträgen möglich, also auch bei zwei Brötchen oder einer Cola.