Zweiter Prozess nach Säureattacke auf Energie-Manager beginnt Großes Schweigen zum Prozessauftakt

Zweiter Prozess nach Säureattacke auf Manager: Angeklagter schweigt
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Im März 2018 kommt Bernhard Günther morgens vom Joggen, als ihm in der Nähe seines Privathauses in Haan bei Düsseldorf zwei Maskierte auflauerten. Einer der beiden überschüttete den Energie-Manager mit hochkonzentrierter Schwefelsäure und verätzte ihn dadurch schwer. Günther schwebte zeitweise in Lebensgefahr und musste mehrfach operiert werden. Augenlider und Teile seiner Gesichtshaut wurden transplantiert.

Einer der Täter ist inzwischen rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Am Mittwoch (13.12.2023) hat nun ein weiterer Prozess vor dem Landgericht Wuppertal begonnen. Dort muss sich ein 36-jähriger aus Dortmund als Angeklagter verantworten. Er wurde vor sechs Monaten festgenommen und wird verdächtigt, an dem Säureangriff auf Günther beteiligt gewesen zu sein. Demnach wird ihm absichtlich verursachte gemeinschaftliche Körperverletzung vorgeworfen.

Angeklagter schweigt vor Gericht

Mit der Verlesung der Anklage hat am Landgericht Wuppertal am Mittwoch (13.12.2023) der zweite Prozess um den Säureangriff auf den Energie-Manager Bernhard Günther begonnen. Anschließend kündigte der Angeklagte an, sich zur Sache nicht äußern zu wollen. Er verwies auf seine Anwälte. Doch auch seine Verteidiger nutzten die vom Gericht eingeplante Zeit nicht für eine Erklärung. Vor der ersten Zeugenvernehmung unterbrach das Gericht daraufhin die Verhandlung.

Den Auftrag für die Tat sollen die mutmaßlichen Täter laut den Ermittlungen im Februar 2018 erhalten haben. Ziel Günthers ist es nach wie vor, den Auftraggeber des Anschlags ans Licht zu bringen, wie sein Anwalt Martin Meinberg vor dem zweiten Prozess sagte. Er vertritt die Nebenklage.

Am ersten Prozesstag war Günther nicht im Landgericht. Nach Auskunft seines Anwalts will er erst kommen, wenn er als Zeuge vernommen wird. Günther war damals Finanzchef des Energiekonzerns Innogy, der wenige Tage später vom Eon-Konzern übernommen wurde.

Mit Material von dpa.

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