Drei Burger-King-Filialen in Dortmund und Lünen sollen geschlossen werden

© Dieter Menne

Drei Burger-King-Filialen in Dortmund und Lünen sollen geschlossen werden

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Ein Franchisenehmer will zwei Burger-King-Filialen in prominenter Lage in Dortmund schließen, ebenso eine Filiale in Lünen. Zwei der drei Filialen soll es wirtschaftlich angeblich gut gehen.

Dortmund

, 14.04.2020, 11:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Burger-King-Filialen in Dortmund am Ostenhellweg und in Kley sollen geschlossen werden. Ebenso die Filiale der Kette in Lünen. Das bestätigt der für die Filialen zuständige Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätte (NGG), Martin Mura, auf Nachfrage.

Alle drei Filialen werden vom Franchisenehmer Schloss Burger betrieben. Ursprünglich habe dieser geplant, bereits im April Kündigungen auszusprechen und die Filialen nach Ablauf der Frist zu schließen. Allerdings dürfe in allen drei Filialen der Betriebsrat über Sozialpläne mit entscheiden, sodass es nun zunächst zu Verhandlungen komme. An diesen wolle sich auch NGG beratend beteiligen.

Angeblich systematische Unterdrückung von Betriebsräten

Dass es in den drei Filialen überhaupt einen Betriebsrat gibt, sieht Martin Mura als Hintergrund der geplanten Schließung an. „Überall wo Mitbestimmung passiert, wehrt sich Schloss Burger“, behauptet der Gewerkschafter.

In der Filiale in Kley sei bereits in der Vergangenheit versucht worden, dem dortigen Betriebsratschef Gökman Yücel zu kündigen.

Unternehmer bereits in der Vergangenheit in der Kritik

Auch in der Filiale am Ostenhellweg und der in Lünen habe es in der Vergangenheit Konflikte zwischen dem Betriebsrat und Schloss Burger gegeben, zuletzt wegen Regelungen zur Kurzarbeit im Zuge der Coronavirus-Pandemie.

Der Betriebsrat der Burger-King-Filiale am Indu-Park in Kley soll bereits länger im Konflikt mit dem Franchisenehmer Schloss Burger stehen.

Der Betriebsrat der Burger-King-Filiale am Indu-Park in Kley soll bereits länger im Konflikt mit dem Franchisenehmer Schloss Burger stehen. © Stephan Schütze

Ein Vorläuferunternehmen von Schloss Burger war in der Vergangenheit in Kritik geraten. 2014 wurde ein Skandal um Arbeitsbedingungen und Hygiene in Filialen öffentlich, die vom Franchisenehmer Yi-Ko-Burger betrieben wurden. Nachdem Burger King den Vertrag mit Yi-Ko-Burger auflöste, wurden die meisten Filialen des Unternehmens von Schloss Burger weiter betrieben.

Eine Stellungnahme von Schloss Burger zu den Vorwürfen der Gewerkschaft NGG wurde am Dienstagmorgen angefragt, lag aber bei Redaktionsschluss dieses Textes (Mittwoch, 15.4., 17 Uhr) nicht vor.

Burger King selbst hat auf Anfrage mitgeteilt, dem Unternehmen seien die Entwicklungen um die Restaurants von Schloss Burger bekannt. Man nehme diese ernst, prüfe sie und stehe im intensiven Austausch mit dem Franchisenehmer.

Wirtschaftlich gut aufgestellt

Trotz der Coronavirus-Krise sei zumindest die Filiale in Kley gut aufgestellt, berichtet Gewerkschaftssekretär Martin Mura. Dort schreibe man auch wegen des Lieferangebots und des Drive-In schwarze Zahlen. Allerdings werde zurzeit in rund 2 Kilometern Entfernung an einer Raststätte an der A40 eine neue Filiale gebaut.

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Auch die Filiale in Lünen mache Gewinn, gibt Mura an. Weniger gut sehe es bei der Filiale am Ostenhellweg aus. Dort seien die Mieten für die Geschäftsräume auf drei Etagen sehr hoch.

Insgesamt sind laut der Gewerkschaft NGG von den geplanten Schließungen etwa 140 Mitarbeiter betroffen.

Zuvor hatte ruhr24 von den geplanten Schließungen berichtet.

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