
© Reinhard Kraus
Zu wenige Sänger: Dortmunder Kirchen-Chor wird aufgelöst
Kirchen-Musik
Einige Chormitglieder singen seit 1968 zusammen. Und das ist das Problem. Das Durchschnittsalter ist zu hoch, die Zahl der Sänger zu niedrig. Was nun folgt, wird seit einem Jahr geplant.
Mit einem musikalischen Gottesdienst am 3. Adventssonntag (13. 12.) verabschiedet die Evangelische Noahgemeinde ihren Noah-Gemeindechor. Das gab Chorleiter und Organist Reinhard Kraus jetzt bekannt.
Grund ist, wie bei vielen Chören, die sinkende Mitgliederzahl. Zwölf Sängerinnen und Sänger sind noch angemeldet, doch nur selten können alle zwölf gleichzeitig auftreten. Deshalb gab es bereits Anfang des Jahres Überlegungen, den Chor aufzulösen, so Reinhard Kraus. Doch man wollte mit Musik abtreten und die Corona-Pandemie machte alle Planungen eines Konzertes unmöglich. Nun wird es am 3. Adventssonntag einen Abschiedsgottesdienst geben.
Ein letztes Mal singen
Voraussetzung dafür: eine Möglichkeit, genug Abstand halten zu können. „Zum Beispiel auf der Empore“, so Reinhard Kraus. Dann wollen die Chormitglieder am 3. Advent ein letztes Mal in der Remigius-Kirche singen. Vielleicht gibt es auch noch einen Auftritt an Heiligabend.
Der Auflösung ist ein langer Zusammenlegungs-Prozess vorausgegangen. Zunächst fusionierten 2006 die Chöre Bodelschwingh und Westerfilde. 2009 vereinte sich dieser Chor mit dem aus Dingen-Deininghausen. Schließlich entstand der Noah-Gemeindechor.
Die Gemeinde bleibt aber nicht ohne Musik. Die Netter Gemeinde hat weiterhin einen Kirchenchor. Außerdem gibt es noch den Bläserchor, den Kinderchor und Instrumentalisten aus der Gemeinde.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
