Zu wenig Engagement Beliebtes Stadtteilfest im Dortmunder Norden vor endgültigem Aus

Beliebtes Stadtteilfest „Wir in Eving“ steht vor endgültigem Aus
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Das beliebte Stadtteilfest „Wir in Eving“ wird nicht mehr stattfinden. Die Interessengemeinschaft Evinger Vereine (IEV) hat ihre Auflösung beschlossen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1996 war die IEV eine tragende Säule des Stadtteillebens, doch nun mangelt es an Nachwuchs und Engagement.

Die Anfänge der IEV gehen auf das Jahr 1990 zurück, als die damalige stellvertretende Stadtbezirksvorsitzende der SPD, die inzwischen verstorbene Gerda Kieninger, das erste „Wir in Eving“-Fest initiierte. Das Motto lautete: „Evinger Vereine stellen sich vor“. Das Fest war von Beginn an ein Erfolg und wurde zur Tradition in Dortmund. Später kam sogar ein Adventsmarkt hinzu, der bis 2010 veranstaltet wurde.

Der große Einschnitt kam mit der Coronapandemie. Nach zwei Jahren Pause sollte das Fest 2022 wieder stattfinden, doch die Resonanz blieb aus. „Es meldeten sich einfach zu wenige Vereine zur Teilnahme“, erinnert sich Heike Fecke, die die IEV seit 13 Jahren leitet. Die Problematik reichte jedoch tiefer: Viele Mitgliedsvereine hatten zunehmend mit der Überalterung ihrer Mitglieder zu kämpfen. Gleiches galt für den Vorstand der IEV, wo sich keine neuen Mitglieder für das Ehrenamt fanden.

Heike Fecke, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Evinger Vereine, hatte sich bereits im Sommer 2022 über die Schwierigkeiten beklagt, „Wir in Eving“ auszurichten.
Heike Fecke, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Evinger Vereine, hatte sich bereits im Sommer 2022 über die Schwierigkeiten beklagt, „Wir in Eving“ auszurichten. © Andreas Schröter (A)

Schon im Sommer 2022 zeichnete sich die schwierige Lage ab. Heike Fecke sprach damals offen über die Probleme: „Wir haben nur vier Anmeldungen von Vereinen erhalten. Früher mussten wir zwar auch intensiv werben, aber jetzt fehlt uns die Energie, um das Fest noch einmal auf die Beine zu stellen.“

Seit jeher begann die Organisation des Festes bereits im Herbst des Vorjahres. Trotz persönlicher Einladungen und mehrmaliger Erinnerungen blieb die Beteiligung gering. Auch die steigenden Kosten spielten eine Rolle. „Wir haben zwar Unterstützung von der Bezirksvertretung bekommen, aber Helfer für den Auf- und Abbau zu finden, wurde immer schwieriger. Selbst bezahlte Kräfte sind kaum noch zu bekommen“, erklärte Fecke.

Die offizielle Auflösung der IEV wurde zwar beschlossen, doch es gibt einen letzten Hoffnungsschimmer: die gesetzlich vorgesehene einjährige Liquidationsfrist. Sollte sich innerhalb dieser Zeit eine Gruppe engagierter Evinger finden, könnte die Auflösung rückgängig gemacht werden.

Auch Bezirksbürgermeister Oliver Stens hofft darauf: „Es würde mich freuen, wenn sich neue Mitstreiter fänden. Vielleicht braucht es auch einen neuen Verein mit einem veränderten Konzept.“

Ob sich das Engagement in Eving neu formiert, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Mit der IEV geht eine Ära des ehrenamtlichen Engagements und der Stadtteilfeste zu Ende.

Weitere Informationen unter: www.vereine-eving.de