
© Bastian Pietsch
„Logistische Herausforderung“: So kamen die neuen Giraffen in den Zoo Dortmund
„Penda“ und „Maoli“
Erst war vor allem Penda noch etwas schüchtern, mittlerweile sind die zwei neuen Giraffen im Dortmunder Zoo aber „angekommen“. Der Weg dahin war allerdings nicht ganz ohne Hürden.
Die erste Woche im Zoo Dortmund ging „Penda“ erstmal auf Abstand. Die zweijährige Giraffen-Kuh war noch etwas schüchtern und hielt sich lieber erstmal im Vor-Gehege hinter einem Zaun auf. Anders als „Maoli“ die einige Wochen früher nach Dortmund kam und sich bereits mit „Zikomo“, dem alt-eingesessenen Dortmunder Giraffen-Bullen, angefreundet hatte. Aber, warum sind die beiden großen Tiere eigentlich nach Dortmund gekommen?
Das liege daran, dass der Dortmunder Zoo mittelfristig auf eine andere Giraffen- Art umsteigen wolle, erklärt Zoolotse Marcel Stawinoga. Zikomo sei eine Angola-Giraffe. Diese würden jedoch vor allem in Zoos auf der iberischen Halbinsel gehalten.
In mitteleuropäischen Zoos gebe es vor allem Kordofan-Giraffen, zu denen auch Penda und Maoli zählen. Im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms sollen die Arten nun auf dem Kontinent sortiert werden. Auch weil Giraffen nicht so leicht zwischen den Zoos auszutauschen sind.
Wie man eine Giraffe transportiert
„Wir arbeiten dafür mit Roy Smith zusammen“, erklärt Marcel Stawinoga. Der Experte des Unternehmens Interzoo habe einen speziellen Anhänger, mit dem auch kleinere Giraffen transportiert werden können. „Den kann er hochfahren, so dass da eine Giraffe drin stehen kann. Das ist aber schon eine logistische Herausforderung. Ein Bulle wie Zikomo könnte nicht mehr transportiert werden, weil er zu groß ist.“
Maoli und Penda haben allerdings ganz schöne Reisen hinter sich. Maoli kommt eigentlich aus Frankreich, aus dem Zoo de La Flèche. Penda ist per Anhänger aus Basel gekommen.
In Dortmund musste Penda sich erst mal einleben. Giraffen sind sehr aufmerksam - reagieren zum Beispiel auf vertraute Stimmen oder auffällige Farben. Und Giraffen sind Fluchttiere. Bei unserem Besuch am Freitag (23.4.) hat man Penda das auch noch durchaus angemerkt.
Maoli habe „etwa einen Monat Vorsprung gehabt, um sich bei Zikomo und den Pflegern einzuschleimen“, wie Marcel Stawinoga es ausdrückt. Seit Montag (26.4.) seien aber beide zweijährigen Neuzugänge mit Zikomo zusammen auf dem Außengelände unterwegs und für Besucherinnen und Besucher zu sehen.
Eigene Charaktere
Wie viele Tiere haben auch Giraffen ihre eigenen Charaktere. „Die beiden sind sehr unterschiedlich“, sagt Marcel Stawinoga über Maoli und Penda. So habe auch jede ihre eigenen Futter-Vorlieben.
Hoch im Kurs bei Zikomo stehen zum Beispiel Weide, Hasel und Brombeere. Daran würden sich auch die jüngeren Giraffen-Kühe orientieren. „Die Beziehung zwischen Maoli und Zikomo ist mittlerweile ein bisschen wie zwischen Vater und Tochter“, erzählt Marcel Stawinoga.
Besucherinnen und Besucher im Zoo können die beiden neuen Giraffen unter den gelten Hygienevorschriften besuchen.
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
