Bundesweite Aktion

Zoll kontrolliert Geschäfte in der Thier-Galerie

Die Thier-Galerie hat am Dienstagmittag Besuch vom Zoll bekommen. Die Kontrolle im Einkaufszentrum ist Teil einer bundesweiten Aktion gegen Mindestlohn-Betrug.

Dortmund

, 11.09.2018 / Lesedauer: 2 min

Vor der Thier-Galerie standen am Dienstagmittag mehrere Fahrzeuge des Zolls. © Thomas Thiel

So mancher Besucher der Thier-Galerie wunderte sich am Dienstagmittag über mehrere grün-weiße Fahrzeuge des Zolls, die vor dem Einkaufszentrum in der Dortmunder City standen. Hintergrund: Die Beamten des Hauptzollamts Dortmund kontrollierten stichprobenartig einige der knapp 160 Geschäfte der Thier-Galerie. „Das war angekündigt, wir wussten nur nicht genau, wann der Zoll kommt“, sagte Center-Manager Markus Haas auf Anfrage unserer Redaktion. Der Geschäftsbetrieb lief derweil normal weiter.

Die Kontrolle ist nur eine von zahlreichen Überprüfungen einer bundesweiten Aktion gegen Mindestlohn-Betrüger, die am Dienstag auch in Nordrhein-Westfalen begonnen hat. „Die Kollegen sind im gesamten Bezirk des Hauptzollamtes Dortmund unterwegs“, sagte eine Sprecherin der regional zuständigen Behörde. Auch mehrere Teams des Hauptzollamtes Duisburg sind im Einsatz, wie eine Sprecherin dieser Behörde sagte.

Kontrollen sollen auch beim Aufdecken von Schwarzarbeit helfen

Bundesweit insgesamt rund 6000 Fahnder sollen Missständen in Branchen wie dem Bau-, Fleisch-, Reinigungs- und Gastgewerbe auf die Spur kommen. Immer wieder stehen dort einzelne Betriebe im Verdacht, den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde nicht zu zahlen. Zudem sollen die Kontrollen beim Aufdecken von Schwarzarbeit helfen.

Die erstmals durchgeführte Aktion ist auf zwei Tage angesetzt und dauert bis zum Mittwoch. Damit soll bundesweit der Druck erhöht werden, um das Umgehen des Mindestlohns und illegale Beschäftigung zu unterbinden. Die Aktionen sollen jeweils bis in die Abendstunden hinein andauern.

Schaden im ersten Halbjahr 2018 lag bei über 400 Millionen Euro

Im ersten Halbjahr 2018 betrug der Schaden, den Arbeitgeber mit illegaler Beschäftigung sowie entsprechend vermiedenen Steuern und Abgaben anrichteten, über 400 Millionen Euro.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte angekündigt, dass die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) in einem ersten Schritt mit 1400 neuen Stellen bis 2019 ausgestattet werden soll. Damit soll illegale Beschäftigung stärker bekämpft werden. Zudem sollen die Prüfungen, ob die Zahlung des Mindestlohns auch eingehalten wird, zunehmen.

Mit Material von dpa