Es war actionreich, es war akrobatisch und beeindruckend. Der Zirkus Flic Flac hat am Mittwochabend (11.12.) in Dortmund die Premiere seiner 13. X-Mas-Show gefeiert. Das schwarz-gelbe Zelt steht wieder in der schwarzgelben Stadt. Das Angebot war groß und die Artisten Profis. Einige Show-Einlagen haben das Publikum spürbar erstarren lassen – doch nicht alles lief reibungslos.
„Die erste Reihe ist die Opferreihe“

Nachdem direkt zu Beginn acht Menschen aus dem Publikum für eine Vorführung auf die Bühne gebeten wurden, lachte der Moderator und erklärte „Die erste Reihe ist die Opferreihe. Die müssen immer auf die Bühne.“ Die acht Besucher bekamen wortwörtlich direkt eine tragende Rolle. Sie mussten ein Seil gespannt halten, auf dem der Moderator balancierte und später auch mit Feuer-Kegeln jonglierte. Unterhaltsam, doch später wird es spektakulärer:
Die erste beeindruckende Show: die Space Elements. Sie zeigten, wie gut sie ihre Körper beherrschten. Ein einarmiger Handstand auf dem Kopf eines anderen, der von zwei weiteren Männern getragen wurde, war nur eine von mehreren herausragenden Performances der Gruppe.
Der heimliche Star der Show
Zusammen mit Andy Snatch moderierte Tyler West das Publikum durch den Abend. Immer wieder unterhielten sie das Publikum mit lustigen Sketches während die Bühne umgebaut wurde.
Tyler West überraschte mit lustigen Einlagen. Ob als Sänger oder Rollschuhfahrer – unterhaltsam war das allemal. Während das Publikum den Artisten mal gespannt, mal erstaunt zuschaute, holte sich West die Lacher ab – zurecht, findet unsere Autorin.
Auch Snatch sorgte für gute Laune: „Mögt ihr Magic?“, fragte er die Zuschauenden, die bejahend zurückriefen. „Sorry Leute, aber ich bin Jongleur“, lautete die Antwort. Auch er hatte immer wieder die Lacher auf seiner Seite – wenn auch nicht immer. Mal zog er sich aus und fing an zu tanzen oder zog sich einen Einweghandschuh über den Kopf und pustete ihn auf bis er platzte.
Der Atem stockte im Zelt
Obwohl die Musik laut wurde, verstummte das Publikum: Die Mad Flying Bikes flogen im hohen Bogen durch das Zirkuszelt. Die Anspannung war deutlich zu spüren. Auch das Todesrad war ähnlich spektakulär. Die Fylers Valencia turnten hoch oben ohne Sicherung auf einem sich drehenden Gestell. Eine beeindruckende Leistung. Springen in Höhen konnten auch die Flying Trapeze und die Catwall Acrobats. An Trapezen und auf Trampolinen gab es spannende Auftritte. Nicht alles klappte, wie geplant, was die Spannung aber noch erhöhte.

Zwei Faux-Paxs
Auch bei Profis passieren Fehler. Am Abend der Premiere gab es gleich zwei kleinere Unglücke – doch niemand wurde verletzt. Bei einem Sprung vom Trapez versuchte ein Artist einen dreifachen Salto und sollte in den Armen eines anderen Artisten am Trapez landen – doch das ging schief. Ein Schockmoment. Der Artist fiel ins Netz, stand auf und verbeugte sich.
Ein zweiter Faux-Pax passierte einem jüngeren Artisten bei einem Akrobatik-Auftritt. Er verfehlte bei einem Sprung seinen Kollegen und landete – gepolstert – hinter, statt auf den Beinen seines Kollegen. Angesichts der herausragenden Leistungen des Abends nur kleine Ausrutscher.

Groß angepriesene Leinwand
„Vor Deutschlands größter und modernster mobiler LED-Wand“ führen rund 50 Artisten eine „innovative, actiongeladene und emotionale Show der Superlative“ auf, so die Ankündigung der diesjährigen Show. Doch genau diese LED-Wand verlor an Relevanz mit jedem Show-Act.
Zu viel des Guten: Die Leinwand spielte für jeden Act eine Hintergrundshow ab. Bei einem tanzenden Paar zeigte es sie beim Küssen, während der Tanz nichts dergleichen abbildete. Bei anderen Auftritten war es mal nur ein Auge oder blinkende Punkte. Die Leinwand kam nur am Anfang und am Ende erfolgreich zum Vorschein. Durch einen Einspieler über Digitalisierung am Anfang und Ende zog sich ein roter Faden durch die Show – nicht so währenddessen.
Die Auftritte umfassten eine weite Bandbreite: Zwischendurch wird es ruhiger, auch bei den Reaktionen des Publikums. Ein wenig Durchatmen. Es gibt Fußballtricks am Boden oder eine spannende Diabolo-Show. Da hatten es die Arm-Balancen deutlich leichter, die Zuschauer für sich zu gewinnen.

Klares Statement
Stolz berichteten die Moderatoren, dass es 120 Mitwirkende aus 19 Ländern gebe bei Flic Flac und setzen kurz vor dem Ende zusammen mit den Artisten ein klares Statement gegen Rassismus und Homophobie: „Rassismus ist Scheiße, liebt wen ihr wollt.“

Ist die Show den Besuch wert?
Die Show ist abwechslungsreich und unterhaltsam. Von Akrobatik über Sketches bis hin zu Trampolinsprüngen und waghalsigen Stunts ist alles dabei. Die Musik- und Lichtshow war auf die Bewegung der Artisten perfekt abgestimmt. Die Stimmung war gut und die Artisten hervorragend in ihrer Körperbeherrschung – Profis. Ein Besuch lohnt sich.
Zirkus Flic Flac: 13. X-Mas-Show
- Die Show läuft noch bis zum 5. Januar 2025.
- Das schwarz-gelbe Zelt steht auf dem Parkplatz E2 der Westfalenhallen.
- Tickets kosten zwischen 29 Euro und 74 Euro.
- Weitere Informationen und Vorverkauf unter flicflac-dortmund.de
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