
© Mit freundlicher Genehmigung vom Heimatverein Oespel Kley
Auf den Spuren der Zeche Oespel am heutigen Indupark-Gelände
Mit Video
Unter der Borussiastraße hat die Stadt alte Hausreste entdeckt. Der Heimatverein Oespel Kley hat historische Fotos von der Straße. Der Vorsitzende glaubt, dass hier mehr als ein Haus schlummern könnte.
Uwe Paulukat hat fast sein gesamtes Leben in Kley verbracht, hier ist er aufgewachsen und hier lebt er heute noch. Als er 1953 geboren wurde, da gab es noch die Zeche Oespel, die den Dortmunder Stadtteil maßgeblich prägte.
1962 wurde die Zeche stillgelegt – heute ist hier der Indupark
Heute sieht man kaum noch etwas von der industriellen Vergangenheit. Nur alte Fotos zeugen noch von der Kohle-Ära. Und dann gibt es Menschen wie Uwe Paulukat, die sich erinnern und die den Wandel miterlebt haben.

Uwe Paulukat hat fast sein gesamtes Leben in Oespel und Kley verbracht. Er hat den Wandel des von der Zeche geprägten Geländes miterlebt. © Lydia Heuser
Sein Vater arbeitete auf der Zeche. Im April 1961 wurde zunächst die Kokerei stillgelegt, Ende 1962 dann die gesamte Zeche Oespel. Über 1000 Mitarbeiter förderten zu der Zeit Steinkohle.
Bald danach ging die große Umstrukturierung los. „Meine Mutter arbeitete damals bei Metro, ich habe da in den 1970ern auch mal gejobbt“, erzählt Uwe Paulukat.
Der Großmarkt war damals eines der ersten Unternehmen, dass sich in der Nähe der stillgelegten Zeche ansiedelte.
Ein alter Lageplan von 1927 zeigt das Gelände. Alte Bahnschienen, auf denen Züge verkehrten, die die Kohle abtransportierten, sind teilweise heute noch zwischen der Autobahnauffahrt von Kley in Richtung Dortmund und dem Real-Gelände zu sehen. „Ursprünglich war das mal gedacht, um den Indupark mit Waren zu beliefern.“ Umgesetzt worden seien diese Pläne aber nie.

Der Lageplan aus den 1920er-Jahren zeigt, wo die Bahnschienen entlangführten, wo die Ingenieurshäuser lagen und das Lohnhaus. Die Schulstraße heißt heute Borussiastraße. © Mit Genehmigung des Heimatvereins Kley Oespel
Das Lohnhaus stand damals dort, wo heute die Einfahrt von der Borussiastraße zu Ikea abgeht. Weiter unten in Richtung Autobahn wohnten die Ingenieure der Zeche, im sogenannten „Ingenieurshaus“.
Alte Hausreste: Ist da noch mehr?
Eine historische Aufnahme, die Uwe Paulukat als erster Vorsitzender der Heimatvereins Oespel Kley gesichtet hat, ist aktuell besonders spannend. Denn das Tiefbauamt der Stadt hat kürzlich Hausreste eines alten Hauses unterhalb der Fahrbahndecke der Borussiastraße entdeckt.

Von wann diese Aufnahme der heutigen Borussia Straße stammt, ist unbekannt. Die Häuser auf dem Foto gibt es heute längst nicht mehr. © Mit Genehmigung vom Heimatverein Oespel Kley
Am Mittwoch (7. Juli) haben Arbeiter begonnen, die Reste eines mit Bauschutt gefüllten Zechenhauses neu zu verfüllen, damit die Fahrbahn nicht absackt. Die Stadt vermutet, dass das Haus aus den 1920ern stammt.
Auf dem Foto von Uwe Paulukat ist die heutige Borrusiastraße, die damals Schulstraße hieß, zu sehen. Damals war sie schmaler und sie war von Backsteinhäusern gesäumt. „Hier standen ja überall Häuser. Es könnte sein, dass es noch mehr solcher Stellen gibt“, sagt Uwe Paulukat. Auch die Stadt schließt das nicht aus und hat die bisherige Baugrube erweitert.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
