In diesem Ladenlokal im Dortmunder Westen wird schon länger geschwitzt: Bis zum Winter 2022 war dort eine Luftakrobatikstudio untergebracht. Im Sommer 2022 hat sich der Sport auf den Boden verlagert. Damals hat Marina Maßner das Ladenlokal in Lütgendortmund übernommen, um dort ihr Yoga- und Pilatesstudio „Flowing Balance“ zu eröffnen.
Für die damals 38-Jährige war es schon das zweite Standbein: Anfang 2020 hatte sie sich mit einer gleichnamigen Physiotherapiepraxis im Castrop-Rauxeler Stadtteil Frohlinde selbstständig gemacht. In den Dortmunder Westen ist sie expandiert, weil sie auch Kurse anbieten wollte, erzählte sie uns im Juni 2022. Dafür sei die Praxis an der Merklinder Straße „viel zu klein“, erklärte sie.
An der Werner Straße 2 dagegen ist Platz: Das Studio ist 222 Quadratmeter groß. Marina Maßner hat es renoviert, hat selbst einen neuen Laminat-Boden verlegt und ein Loft-artiges Studio entstehen lassen. „Hygge-industrial“ nannte die Physiotherapeutin den Stil. Also Industriehallen-Charme kombiniert mit gemütlichen Ecken.
Angefangen haben Maßner und ihr Team vor allem mit Pilates-, Yoga- und Entspannungskursen. Im Laufe der Monate kamen noch Präventionskurse der AOK hinzu. Doch in naher Zukunft wird damit Schluss sein: Marina Maßner möchte ihr Studio aufgeben.

Inserat bei Kleinanzeigen
Schon Ende September, am 25.9., erschien ein entsprechendes Inserat bei Ebay-Kleinanzeigen: Dort heißt es, es werde ein Nachmieter für das Yogastudio gesucht. „Es handelt sich dabei um eine 222 Quadratmeter große, offene Fläche im Industrialstyle in verkehrsgünstiger Lage in Lütgendortmund (...)“, beschreibt Maßner das Objekt. Sie preist die günstige Verkehrslage an: Das Studio liegt direkt an der Haltestelle der S4 und am Lütgendortmunder Busbahnhof.
Danach folgen Einzelheiten zur Einrichtung. So könnten beispielsweise einzelne Utensilien wie Tanzspiegel oder Pezzibälle abgekauft werden, heißt es. Maßner schlägt auch vor, für welche Nachmieter die Räumlichkeiten geeignet seien: „Ideal für Rehasport, Tanzschule, Boutique, Fitnessstudio“.
Mehr Ruhe gesucht
Die Anzeige schließt damit, dass bei Interesse ein Kontakt zur Vermieterin herstellt werden könne. Also zu Daniela Reich, die mit ihrer Firma alle Ladenlokale in dem Gebäudekomplex an der Werner Straße 2 vermietet und selbst in einem der Räume eine „Akademie für Arbeitssicherheit“ eröffnet hat. Reich bestätigt am Dienstag (14.11.) auf Anfrage, dass ein Nachmieter für die Räumlichkeiten gesucht werde, da ihre Mieterin „das noch bestehende Mietverhältnis beenden möchte“. Näheres zu den Hintergründen sind von Reich nicht zu erfahren.
Warum sie Lütgendortmund nach nur 1,5 Jahren verlassen möchte, dazu äußert sich Marina Maßner selbst auf Anfrage auch nur kurz: „Ich möchte lediglich in andere, ruhigere Räumlichkeiten ziehen, die näher an meiner Praxis in Castrop-Rauxel liegen“, schreibt sie uns.

Die Werner Straße scheint Maßner zu laut zu sein für das, was sie anbietet. Denn auf einen Kommentar bei Facebook, antwortet Maßner, dass es für Yoga und Entspannung „kein guter Standort“ sei. Sie betont aber in einem anderen FB-Post, dass sie „nur umziehen, nicht schließen“ werde.
Was der geplante Wegzug aus Lütgendortmund für ihre Kursteilnehmer bedeutet, ob Maßner schon neue Räume in Castrop-Rauxel gefunden hat, in die die Kunden wechseln könnten, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen.
Sicher ist: Das Studio ist derzeit noch geöffnet, Kurse sind über die Homepage (www.flowingbalance.de) buchbar. Wenn bereits ein Nachmieter gefunden wäre, hätte Marina Maßner Dortmund aber wohl schon verlassen: In ihrer Ebay-Kleinanzeige heißt es, dass das Studio ab 1. November zu haben sei. Die Monatsmiete beträgt 2000 Euro, hinzu kommen 555 Euro an Nebenkosten sowie eine Kaution von 3000 Euro.
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