Nur eine erweiterte Notbetreuung gibt es aktuell in den Kitas. Doch die wird mehr und mehr genutzt. © dpa (Symbolbild)

Corona-Lockdown

Wunsch zum Corona-Lockdown: „Die Eltern brauchen eine Perspektive“

Wird es nach den Beratungen der Regierungschefs an diesem Mittwoch (10.2.) Lockerungen des Corona-Lockdowns geben? Zum Thema Schulen und Kitas gibt es dabei in Dortmund klare Wünsche.

Dortmund

, 09.02.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Corona-Inzidenzzahlen sinken in Dortmund kontinuierlich. Man sei auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel, war dazu am Dienstag (9.2.) die Botschaft aus dem Verwaltungsvorstand der Stadt. Und diese Haltung bestimmt auch die Erwartungen an die Beratungen der Länder-Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Mittwoch (10.2.).

„Wir gehen nicht davon aus, dass es große Lockerungen geben wird“, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Wir werden noch den Februar brauchen.“

Forderung nach Stufenmodell für Schulen

Besonders diskutiert wird aktuell eine Öffnung der Kitas und der Schulen mit zumindest teilweisem Präsenzunterricht. Für Westphal ist das ein Anlass, an die Forderung der Stadt nach einem Stufenplan für die Schulen zu erinnern. Man brauche Wechselmodelle aus Hybrid- und Distanzunterricht. Dazu warte man noch immer auf Konzepte aus dem Schulministerium.

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Auf langfristige Planungen warten auch die Eltern weiterhin vergeblich, wie Anke Staar als Sprecherin der Dortmunder Stadteltern und Vorsitzende der Landeselternkonferenz beklagt. Ihre klare Forderung: Wenn es Präsenzunterricht geben soll, muss der Infektions- und Gesundheitschutz der Kinder im Mittelpunkt stehen. Dazu gehörten neben Abstandsregeln auch Schutzvorkehrungen wie FFP-2-Masken, die den Schülern gestellt werden müssten.

Diskussion um Luftfilter für Schulen

Ein weiteres großes Thema bei der Diskussion in Elternkreisen ist das Lüften in den Schulen. Nicht nur angesichts der aktuellen Minus-Temperaturen, die wohl auch in der kommenden Woche anhalten sollen, könne es nicht beim empfohlenen Öffnen der Fenster bleiben. Mit der Forderung nach Luftfiltern stoßen die Elternverbände aber bislang auf taube Ohren. „Da sehe ich keinerlei Bemühungen“, stellt Anke Staar fest.

Keine hohen Erwartungen an die Beratungen von Bund und Ländern hat aktuell Jochen Schade-Homann als Fachbereichsleiter für Jugend und Erziehung beim Evangelischen Kirchenkreis in Dortmund. Die evangelische Kirche ist der größte private Kita-Betreiber in Dortmund. Schade-Homanns wichtigster Wunsch: „Die Eltern brauchen eine Perspektive.“

35 Prozent in Kita-Notbetreuung

Aktuell gilt der Aufruf an Eltern, ihre Kinder zuhause zu betreuen und nur im Notfall ihre Kinder in die Kita zu schicken. Allerdings: Die Kitas sind im Schnitt zu etwa 35 Prozent gefüllt, berichtet Schade-Homann. Dabei gebe es allerdings starke Schwankungen. In einigen Kitas nutzten 10 Prozent, in anderen 60 Prozent die Notbetreuung.

Sein Fazit: „Der Appell an die Freiwilligkeit verliert zunehmend an Kraft. Wir erleben, dass die Eltern bei der Kinderbetreuung mehr und mehr an ihre Grenzen kommen,“ sagt Schade-Homann.

Das gilt, wenn die Nutzung der Notbetreuung weiter steigt, dann allerdings auch für die Kitas. Das Konzept mit festen Gruppen sei dann kaum noch umzusetzen.

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Sorgen macht er sich auch um das Kita-Personal. Hier müsse über mehr Testungen und eine baldige Impfung nachgedacht werden. Sechs Tests bis Ostern, die aktuell im Gespräch sind, seien zu wenig, meint Schade-Homann. Nötig seien zwei bis drei Schnelltests pro Woche. „Auch wenn die Gefahr noch wenig greifbar ist, schrecken die Virus-Mutationen viele Erzieherinnen und Erzieher“, berichtet der Fachbereichsleiter.

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