Wohnen mit Python und Krokodil Können in Dortmund exotische Tiere ausbüxen?

Python, Krokodil und Äffchen: Exotische Tiere werden privat gehalten
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Der frei laufende „Löwe“ in Brandenburg und im Süden Berlins hat sich zwar möglicherweise am Ende als Wildschein entpuppt, doch er hat die Frage nach der Haltung exotischer Tiere, darunter Raubkatzen, in den eigenen vier Wänden aufgeworfen; denn wie sich herausgestellte, gibt es allein in Brandenburg 23 Löwen – in Zirkussen, in Zoos, aber auch in Privathaltung.

Ein Anlass nachzufragen, ob auch in Dortmund Raubkatzen privat gehalten werden; denn exotische und gefährliche Tiere sind meldepflichtig. Das Veterinäramt und die Naturschutzbehörde müssen Bescheid wissen.

Gleichzeitig ist es relativ einfach, sich bei einer Internetbörse ein geschütztes exotisches Tier zu kaufen und es zum Beispiel aus dem Ausland illegal im Kofferraum mit nach Hause zu nehmen. „Diese Tiere müssen nach den Regeln der Bundesartenschutzverordnung gekennzeichnet und ihr Verbleib dokumentiert werden“, erläutert Stadtsprecher Christian Schön. Für die Registrierung von „Giftigen Tieren“ sei das Landesamt für Umwelt Natur u. Verbraucherschutz (LANUV) zuständig.

Geckos und Chamäleons

„Privathaltungen von Raubtieren in Dortmund sind nicht bekannt“, sagt Schön.

Zu den in Dortmund häufig gemeldeten Tieren gehören Schildkröten, insbesondere die Griechische Landschildkröte, sowie Papageien und Sittiche. Doch das gesamte Spektrum ist viel breiter und reicht „von kleinen Geckos über Vogelspinnen und Chamäleons bis hin zu ,exotischen‘ Weißbüscheläffchen, Netzpythons und tatsächlich auch Krokodilkaimanen“, listet der Stadtsprecher auf.

Über die genaue Zahl der Exemplare einzelner Arten innerhalb der Stadt hat die Verwaltung keine Daten. Sichergestellt würden solche Tiere – falls erforderlich – in den meisten Fällen durch die Feuerwehr. Schön: „Sie werden dann in der Regel (je nach Tierart) ins Tierheim, in den Zoo oder zu entsprechenden Pflegestationen gebracht.

Das Dortmunder Tierschutzzentrum hat sich bereits vor ein paar Jahren für die Aufnahme von exotischen Tieren wie Reptilien, Vogelspinnen und Skorpionen gewappnet und zwei Räume bis unter die Decke mit Terrarien und Aquarien für die geschuppten und gepanzerten Gäste ausgestattet.

In sachkundigen Pflegestellen

Schildkröten oder eine harmlose Kornnatter darf das Tierschutzzentrum gegen eine Schutzgebühr an Privathalter abgeben, aber viele andere exotische Tiere nicht. Sie bleiben im Tierheim, kommen in Zoos oder zu sachkundigen Pflegestellen.

Für die Ausstellung und Ablehnung von Vermarktungsgenehmigungen ist das Bundesamt für Naturschutz (BfN) zuständig. Als deutsche Genehmigungsbehörde für alle Tierarten, die durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt sind, ist das BfN auch verantwortlich für die Durchführung von Halter-, Züchter- und Händlerkontrollen sowie die Sanktionierung von Verstößen.

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