Über das geplante Neubaugebiet im Dortmunder Westen wird kontrovers diskutiert. © RVR Luftbild, 2022

Geplantes Baugebiet

Bürger über neues Wohnquartier in Dortmund: „Stadtteil wird zubetoniert“

Der Countdown läuft. Noch bis zum 1. März können Bürger Bedenken und Ideen zu einem geplanten Baugebiet einbringen. In den sozialen Netzwerken wirkt eifrig diskutiert – mit eindeutigem Tenor.

Mengede

, 26.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Auf Kritik stoßen die städtischen Pläne für ein neues Wohnquartier im Dortmunder Westen – und das nicht nur bei Umwelt- und Naturschützern. Auch in den sozialen Medien diskutieren Bürger und äußern sich größtenteils ablehnend.

Bis zum 1. März können sie ihre Bedenken und Anregungen an offizieller Stelle loswerden. Denn so lange läuft noch die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts für den Bebauungsplan Mg 169.

Demnach sollen östlich der Schaphusstraße in Dortmund-Mengede rund 37 Wohneinheiten entstehen. Vorgesehen sind zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser im Westen sowie 13 zweigeschossige Reihenhäuser im Süden und Osten des rund ein Hektar großen Areals. Es handelt sich um die Fläche eines ehemaligen Firmen-Betriebshofs.

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Beim Beirat der Unteren Naturschutzbehörde ist das Vorhaben durchgefallen. Unter anderem deshalb, weil die Fläche im Handlungskonzept Klima/Luft 2030 als Ausgleichsfläche vorgesehen ist und sie die Heimat vieler Tiere ist, etwa von Waldkäuzen und Fledermäusen.

„Wieder Naturfläche weg“

In einer Facebook-Diskussion hält sich die Begeisterung für das Wohnprojekt ebenfalls in Grenzen. „Na super und wieder Naturfläche weg und alles zugebaut“, schreibt eine Userin. Sorgen macht sich auch dieser Bürger: „Was meint Ihr, wo die ganzen Naturkatastrophen im Moment herkommen? Lange geht das nicht mehr gut, was die Menschen hier veranstalten.“

Thematisiert werden auch die möglichen Mietpreise am Dortmunder Stadtrand: „Dieser Wohnraum wird kaum bezahlbar sein. In solchen Wohnanlagen bewegt sich die qm-Miete zwischen 11 und 15 Euro. Wer kann sich das leisten? Die, die sich das leisten können, können auch woanders bauen“, lautet ein Kommentar.

Dieser Bürger sieht das Bauvorhaben ebenfalls kritisch: „Warum weisen die dann das Gebiet für 2030 als Ausgleichsfläche (mit den Ausgleichsflächen kompensieren wir mit hohem Aufwand Eingriffe in die Natur) aus? Die Konzepte sind allesamt höchst fragwürdig und Naturschutz oft nur Makulatur.“

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Diese Anwohnerin formuliert es so: „Mengede wird regelrecht zubetoniert. Ist nicht schön, es soll dort so bleiben wie es ist. Und ich glaube, dass man da eh nicht bauen kann, wegen Fließsand von dem alten Emscherlauf.“

„Benötigen dringend Wohnraum“

Nur wenige Diskussionsteilnehmer begrüßen das Wohnprojekt: „Bei allem Verständnis für Waldkauz und Fledermäuse, wir benötigen dringend Wohnraum. Der Wohnungsmarkt ist total leergefegt. Für den Hochwasserschutz hat die Emschergenossenschaft gut vorgesorgt.“

Tatsächlich macht es Sinn, alle Anregungen und Kritikpunkte an offizieller Stelle einzubringen: entweder direkt/persönlich beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt oder online: stadtplanungsamt.dortmund.de. Allerdings ist Eile geboten.

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