
Elmar Gusejnova verkauft außergewöhnliches Trockenobst und Nüsse auf dem Dortmunder Wochenmarkt. © Joscha F. Westerkamp
Bei Elmar (22) gibt es die exotischsten Früchte und Nüsse des Dortmunder Markts
Dortmunder Wochenmarkt
Elmar Gusejnova (22) ist in einer Markthändlerfamilie aufgewachsen. Schon als Kind hat er am Stand geholfen – jetzt verkauft er selbst Trockenobst und Nusssorten auf dem Wochenmarkt.
Bei größeren Beträgen rundet Elmar großzügig ab. Oft gibt er dann noch ein kleines Geschenk obendrauf. Und dieses Geschenk ist nicht etwas, was bisher keiner haben wollte. Es ist auch nicht etwas ganz Neues zum Ausprobieren, nein: Das Geschenk darf man sich selbst aussuchen von seiner gesamten Auslage.
Und die Auswahl ist groß: An Elmars Stand „Royal Nuts“ gibt es, wie der Name schon sagt, Nüsse, doch auch eine ganze Menge Trockenobst, denn der Anwendungsbereich ist der gleiche, Naschen. Am meisten verkaufen würde er getrocknete Mango, aber auch Physalis, Datteln und, wenig überraschend, seine Walnussmischung.

Hinter großen Mengen an Nüssen und Trockenfrüchten steht Markthändler Elmar. © Joscha F. Westerkamp
Achtzig verschiedene Produkte hat Markthändler Elmar Gusejnova (22) im Angebot, darunter so Außergewöhnliches wie getrocknete Drachenfruchtscheiben („schmecken gar nicht so intensiv, sind aber sehr nährstoff- und vitaminreich“), Goji-Beeren („die gesündesten Beeren, die es gibt – müssen Sie mal googeln!“) oder geröstete und mit Schokolade ummantelte Kaffeebohnen („hat man auch nicht überall, oder?“).
80 verschiedene Nüsse oder Früchte
Außerdem gleich mehrere Ingwersorten (ja, zum Naschen), Datteln, Minifeigen, Physalis, Kokosstücke, Pekanüsse, Kumquats (diese winzigen Orangen), Cranberrys, Cashews mit Pfeffer und natürlich noch viel mehr verschiedene Nussmischungen. „Die Trockenfrüchte und Nüsse importieren wir aus der ganzen Welt“, erklärt Elmar. „Die Mischungen stellen wir dann selbst zusammen.“

Elmars Stand „Royal Nuts“ gehört zu den mittelgroßen auf dem Dortmunder Markt. © Joscha F. Westerkamp
Vor 15 Jahren haben seine Eltern das Unternehmen im Osnabrücker Land gegründet, damals noch unter dem Namen „Früchteparadies“. Seit sie auch online verkaufe, habe die Familie sich aber für einen neuen Namen entschieden, und heißen nun überall „Royal Nuts“. Weniger Früchte soll es seitdem aber nicht geben.
Schon seit zwölf Jahren stehen sie auf dem Dortmunder Hansaplatz-Wochenmarkt, jeden Mittwoch und Samstag. Dass Elmar so ein geschickter Markthändler ist, überrascht also nicht. Er hat das Handwerk von klein auf gelernt: Schon mit sechs Jahren hat er seinen Eltern auf dem Markt geholfen.
Als Kind beim Aufbau geholfen
„Verkaufen durfte ich da natürlich nicht“, sagt er. „Aber vor Corona hatten wir immer noch einen Probierteller, den habe ich dann zum Beispiel zusammengestellt. Oder ein bisschen mit den Stand aufgebaut.“ Seit er 16 ist, arbeite er in Vollzeit für das Familienunternehmen.
Nun kommen verschiedenste Leute an seinen Stand, kaufen bei ihm und seinen Mitarbeitern. Eine Frau ordert eine Riesenportion Nüsse, sie esse die jeden Abend beim Fernsehen, „dann reicht es jetzt mal, wenn ich in zwei Wochen wiederkomme“. Andere stellen sich kleinere Mischtüten zusammen oder lassen sich was ganz Neues empfehlen. Die gerösteten Apfelscheiben mit Schoko beispielsweise, wie schmecken die denn eigentlich?

Elmar stellt eine Mischtüte zusammen. © Joscha F. Westerkamp
„Am Anfang hat es sehr lange gedauert, bis unser Angebot auf dem Markt angenommen wurde“, erzählt Elmar. „Über die Jahre wurde es dann langsam immer mehr, bis 2017, 2018 dann der Hype kam.“ Auf einmal sei sein Angebot richtig beliebt geworden.
Viele würden die Nüsse und Trockenfrüchte mittlerweile als Ersatz für Süßigkeiten nutzen, „einfach zwischendurch snacken“. Andere nutzten sie auch zum Backen oder zum Verzieren von Joghurt. „Wir haben ja nicht nur Süßes“, sagt Elmar, „sondern auch Saures, Bitteres oder Salziges“"
Er beweist mit seinem Stand: Die Zeiten, als Nüsse und Süßigkeiten nur im Snickers vereint waren, sind vorbei.
Serie: Dortmunder Wochenmarkt
In dieser Serie stellen wir verschiedene interessante Stände auf dem Dortmunder Hauptwochenmarkt vor – und die Menschen dahinter.Gebürtiger Ostwestfale, jetzt Dortmunder. In der zehnten Klasse mit Journalismus und Fotografie angefangen. Liebt es, mit Sprache zu jonglieren – so sehr, dass er nun schon zwei Bücher übers Jonglieren geschrieben hat.