Maske auf? Verwirrung um neue Regelung für Wochenmärkte in Dortmund

Dutzende Menschen drängen zusammen, eng an eng. Wer einfach nur auf seinem Weg ist mitten durch die Stände, muss Zeit mitbringen. Abstände von 1,50 Meter – wie soll das hier gehen?

Nordmarkt: Änderung hat sich noch nicht herumgesprochen

Es ist Freitag, 1. Oktober 2021. Tag eins der neuesten Coronaschutzverordnung NRW. Ein wichtiger Passus: Die Maskenpflicht ist weg – zumindest draußen. Rein theoretisch auch hier, wie die Stadt Dortmund am Freitagmorgen auf Anfrage erklärt: „Das Tragen von Masken ist von heute an nicht mehr zwingend.“

Auf dem Nordmarkt scheint sich das noch nicht herumgesprochen zu haben. Fast alle Menschen tragen Mund und Nase bedeckt. Ein paar einzelnen ist die Maske heruntergerutscht. Ganz wenige ziehen sie ab, wenn sie die engsten Ecken verlassen. Komplett ohne ist höchstens eine Handvoll.

Innenstadt: „50 Prozent“ der Besucher mit Maske

„Man muss doch Maske tragen, oder?“, sagt eine Marktbesucherin, die schnell weiterzieht. „Ja“, antwortet ein Mann an einem Stand bestimmt. Er ist nicht der einzige, der falsch liegt an diesem Freitag.

Auch beim Markt in der Innenstadt gehen viele noch von der Maskenpflicht aus. „50 Prozent“ der Menschen, die zum Stand kämen, hätten einen Mund-Nase-Schutz im Gesicht, sagt die Verkäuferin an einem Obst- und Gemüsestand. Dabei sind freitags hier viel weniger Stände und Besucher als samstags.

Stadt mahnte vor wenigen Wochen: Maske tragen!

„Viele wissen noch nicht, dass sie gar keine Maske mehr tragen müssen“, sagt sie. Und andere – so ihre Vermutung – würden die Maske aus Sicherheitsgründen tragen. Das Ordnungsamt habe ja schon viel kontrolliert im vergangenen Jahr.

Und: Erst vor wenigen Wochen hatte die Stadt deutlich auf die Maskenpflicht hingewiesen. Als die Corona-Inzidenz Ende August steil anstieg, legte die Stadt fest: „Auf dem Nordmarkt, dem Markt in Scharnhorst sowie dem Hauptwochenmarkt in der Innenstadt muss auf der gesamten Marktfläche mindestens eine OP-Maske getragen werden.“

Kein Abstand möglich? Dann gilt eine Empfehlung

Dort sei es „nicht durchgehend möglich, die Abstandsregeln einzuhalten“. Inhaltlich hat sich daran nichts geändert. Das zeigt Paragraph zwei der neuen Coronaschutzverordnung.

Dort heißt es: „Auch im Freien wird das Tragen einer Maske empfohlen, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann.“ Das gelte „insbesondere in Warteschlangen und Anstellbereichen sowie unmittelbar an Verkaufsständen, Kassenbereichen oder ähnlichen Dienstleistungsschaltern“.

Eine Regel, die klingt, als habe man ihn genau für die Traube am Nordmarkt-Stand so geschrieben.