Wird’s was mit dem neuen Hafenquartier? Die Pläne sind fast fertig - oder kommt am Ende doch die FH?

Bebauungsplan für Hafenquartier fast fertig: Kommt am Ende doch die FH?
Lesezeit

Auf den Plänen ist die Zukunft schon zu sehen: Die südliche Speicherstraße hat ihr Gesicht bereits verändert – jetzt soll auch der Wandel an der nördlichen Speicherstraße ins gewünschte Digitalquartier mit modernen Arbeitsplätzen, Freizeit- und Gastroangeboten in Gang kommen.

Das aktuelle Erscheinungsbild wird sich vollkommen verändern: Herzstück des Quartiers soll eine Stahlhalle auf dem früheren Gelände von Knauf Interfer werden. Die damalige Industriehalle selbst ist längst abgerissen. Geblieben ist ihr „Träger-Skelett“, das umbaut wird, mit einem Glasdach versehen wird und schließlich Einbauten bekommt. Eine Machbarkeitsuntersuchung ist in Auftrag gegeben.

Weitere Hingucker sollen zwei Bürohochhäuser im südlichen und nördlichen Bereich der Speicherstraße werden – flankiert von zwei Parkhäusern. Eines davon wird der „Mobilitätsspeicher“ der Gebrüder Lensing Immobiliengesellschaft an der Ecke Bülowstraße. „Die Speicherstraße soll eine hohe Aufenthaltsqualität bekommen und weitgehend autofrei werden“, betonte Birgit Niedergehtmann, Vizechefin im Planungs- und Bauordnungsamt, beim jüngsten Bürgerdialog im Januar.

Politik entscheidet im 3. Quartal

Zur Belebung des mit viel Grün und mindestens 42 Bäumen ausgestatteten Zukunftsquartiers sollen zwei Frei- bzw. Aufenthaltsplätze beitragen: der „Silo-Platz“ neben dem Raiffeisen-Gebäude und ein weiterer an der künftigen Anlegestelle des Partyschiffs „Herr Walter“. Komplettiert wird das Digital- und Kreativquartier von weiteren Neubauten unterschiedlicher Höhe, die beispielsweise für Büros, Gastronomie, aber auch für Bildung, Kultur sowie für Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen genutzt werden können.

Der dafür notwendige Bebauungsplan (InN 246 – Hafenquartier Speicherstraße) basiert nach wie vor auf dem Entwurf des dänischen Architekturbüros Cobe. Und: Er liegt in den letzten Zügen. Nach inzwischen 14 Bürgerdialogen, bei denen sich Interessierte zu Wort melden konnten, haben diese durch die aktuelle „Offenlage“ des Bebauungsplans seit 22. Januar letztmalig die Chance, weitere Anregungen oder auch Bedenken zu formulieren.

Möglich ist das noch bis zum 19. Februar. Nach Bearbeitung aller Vorschläge soll der Bebauungsplan fürs Digitalquartier nach Angaben der Stadtplaner „im dritten Quartal 2024“ abgeschlossen und den Ratsgremien zur Verabschiedung vorgelegt werden. Dann bekommt er Satzungsreife und Rechtskraft. Heißt: Die Entwicklungsgesellschaft d-port21 könnte mit dem Verkauf von Grundstücken starten. Zumindest theoretisch.

Kommt die FH noch ins Spiel?

Stopp - war da nicht noch was? Richtig: Parallel zur Fertigstellung der Pläne für das Digitalquartier wird aktuell geprüft, ob Dortmunds Fachhochschule (FH) ihren neuen Standort in der Speicherstraße bekommen soll. Die Pläne fürs gewünschte Digitalquartier allerdings wären dann Makulatur, und der Bebauungsplan müsste trotz jahrelanger Vorarbeit wieder aufgeschnürt werden. Wann die Prüfung („Bedarfserhebung“) für die FH konkret vorliegt, ist offen. Der zuletzt in Aussicht gestellte Zeitpunkt war „Ende des 1. Quartals 2024“. Die in der Untersuchung enthaltenen Zahlen werden maßgeblich vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW ermittelt.

Selbst wenn die Prüfung für die FH positiv ausfällt - eine Gewähr, dass sie dann tatsächlich gebaut wird, hätte die Stadt damit noch immer nicht: Experten gehen davon aus, dass ein FH-Neubau mit mehreren hundert Millionen Euro zu Buche schlägt – und NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. Wann sich die Landesregierung damit auseinandersetzt, bleibt aktuell ebenfalls offen. Dortmunds Planungsdezernent Stefan Szuggat beantwortete das beim jüngsten Bürgerdialog so: Er wünsche sich, dass die Frage „idealerweise im Laufe des Jahres entschieden wird.“

Zum Thema

Wo der Bebauungsplan zu finden ist

Interessierte finden den Bebauungsplan InN 246 - Hafenquartier Speicherstraße mit den dazu gehörenden Unterlagen im Internet auf der Seite

https://www.dortmund.de/themen/planen-und-bauen/stadtplanung/bebauungsplaene/aktuelle-offenlagen/

Dort haben Bürger die Möglichkeit, bis einschließlich 19. Februar unter der Mail-Adresse bebauungsplan_4stadtdo.de Stellungnahmen abzugeben, die anschließend geprüft und bewertet werden.

Alternativ kann der Bebauungsplan auch direkt im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall 14 in der 4. Etage neben Zimmer 421 eingesehen werden.

Die Zeiten sind montags bis mittwochs 7.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.30 Uhr sowie donnerstags 7.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 17.00 Uhr und freitags 7.30 bis 12.00 Uhr (außer an Feiertagen).