Diplom-Ingenieur kritisiert Straßenplanung am Hombruchsfeld

© Marc D. Wernicke

Wird neuer Radweg in Hombruch extrem gefährlich? Ein Ingenieur warnt

rnBaustelle „Am Hombruchsfeld“

Noch bis ins Jahr 2021 wird an der Straße „Am Hombruchsfeld“ gebaut. Nun warnt ein Diplom-Ingenieur: LKW könnten dort künftig Schulkinder auf den Radwegen gefährden.

Hombruch

, 12.03.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Februar finden entlang der Straße „Am Hombruchsfeld“ umfangreiche Leitungsarbeiten statt. Danach sollen hier ab Herbst Kanäle erneuert und im nächsten Jahr auch die Straße selbst umgestaltet werden.

Ein Hombrucher, der in der Nähe der wichtigen Verbindungsstraße wohnt, sieht die Pläne für ihre Umgestaltung kritisch: „Für Radfahrer und speziell für die Schulkinder unter ihnen finde ich diese Planung extrem gefährlich“, sagt der Diplom-Ingenieur und Architekt Burkhard Gschwind.

Was ändert sich am Hombruchsfeld?

Der 67-Jährige beklagt vor allem die künftige Fahrbahnbreite der Straße „Am Hombruchsfeld“ im Abschnitt zwischen der Stockumer- und der Lütgenholthauser Straße.

Diplom-Ingenieur kritisiert Straßenplanung am Hombruchsfeld

Seit Februar finden an der Straße "Am Hombruchsfeld" Leitungsarbeiten statt. Die Gesamterneuerung der wichtigen Verbindungsstraße betrifft den Abschnitt von der Stockumer- bis zur Lütgenholthauser Straße. © Marc D. Wernicke

„Die Fahrbahnen sollen auf eine Gesamtbreite von 4,5 Meter verengt werden. Direkt daneben soll auf jeder Seite ein Radweg folgen“, beschreibt Gschwind die Pläne, die der Öffentlichkeit erstmals am 6. Februar vorgestellt wurden.

Neben den Radwegen soll ein 0,5 Meter breiter Schutzstreifen folgen, dann die Parkbuchten und schließlich die neuen Gehwege.

Gefahr durch LKW und Busse

Schon bei der Infoveranstaltung am 6. Februar habe er kritisiert, so Burkhard Gschwind, dass die verengten Fahrbahnen nicht ausreichen würden, wenn sich auf beiden Seiten LKW oder Busse begegnen.

„Die Stadt argumentierte daraufhin, dass diese Fahrzeuge dann über die Radwege ausweichen müssten“, sagt Gschwind. „Aber das kann doch nicht ernsthaft die gedachte Lösung sein.“

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An der Straße „Am Hombruchsfeld“ befinden sich drei Schulen. Viele Schüler fahren hier auf den Radwegen, die sich im Bereich des Schulzentrums derzeit noch auf den Gehwegen befinden. Zugleich sind auf der stark befahrenen Verbindungsstraße auch viele LKW aus dem Gewerbegebiet an der Kieferstraße unterwegs.

„Von meinen beiden Jungs am Helene-Lange-Gymnasium weiß ich, dass die Schüler teilweise mit zwei oder drei Rädern nebeneinander fahren und sich dabei unterhalten“, schildert der Diplom-Ingenieur. „Viele achten dabei nicht auf die Fahrzeuge, die von hinten kommen.“

Drei Ideen für mehr Sicherheit

Am Dienstag (10. März) wies Burkhard Gschwind in der Fragestunde der Hombrucher Bezirksvertretung (BV) erneut auf die mögliche Gefahr hin und präsentierte drei Vorschläge, wie sich diese entschärfen ließe.

„Die künftigen Radwege könnten, statt direkt neben den Fahrbahnen, auf Teilen der Gehwege verlaufen, so wie bisher am Schulzentrum. Radfahrer wären somit durch die Schutzstreifen und die Parkbuchten vom Autoverkehr getrennt“, so Gschwind.

Diplom-Ingenieur kritisiert Straßenplanung am Hombruchsfeld

Im Bereich der Lütgenholthauser Straße wird der Radweg schon jetzt öfters von Fahrzeugen, darunter auch von Bussen, berührt. "Teilweise auch mit hoher Geschwindigkeit", warnt Burkhard Gschwind. © Marc D. Wernicke

Von seinen beiden anderen Vorschlägen sagt er selbst, dass sie angesichts der Verkehrssituation in Hombruch weniger praktikabel wären.

So könne der Schwerlastverkehr aus dem Gewerbegebiet an der Kieferstraße mit einem Durchfahrtsverbot am Hombruchsfeld über die Straße Luisenglück zur Stockumer Straße abgeführt werden.

„Als dritte Option könnte das Hombruchsfeld bei gleicher Fahrbahnbreite zur Einbahnstraße in Richtung Stadt gemacht werden. Stadtauswärts würde der Verkehr von der Stockumer Straße dann über Luisenglück und Hagener Straße geführt“, erklärt der Diplom-Ingenieur.

Bezirksvertreter sehen wenig Möglichkeiten

Die Mitglieder der Hombrucher BV diskutierten Burkhard Gschwinds Hinweise und sagten zu, diese zur Prüfung an die Stadt Dortmund weiterzuleiten.

Mit Blick auf den Stand der Planungen für die Arbeiten am Hombruchsfeld zeigten sie sich jedoch skeptisch, ob noch Änderungen möglich seien.

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„Die ganze Situation ist nicht optimal. Wir sehen da keinen Königsweg“, sagte der SPD-Vertreter Michael Twardon, der die Hinweise zu den Radwegen auch als 2. Vorsitzender des ADFC Dortmund zur Kenntnis nahm.

„Die Neugestaltung der Straße selbst soll erst in einem Jahr erfolgen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da in dieser Zeit keine sinnvollen Änderungen mehr einplanen kann“, kommentiert Burkhard Gschwind.