
© Andreas Schröter
Wir brauchen nicht an jeder Ecke ein Denkmal der Industriekultur
Kolumne Nordost-Geschichten
Sollte der „Ozeanschieber“, ein Teil aus der Hoesch-Vergangenheit, auf die Mittelinsel des neuen Scharnhorster Kreisverkehrs versetzt werden? Der Autor dieser Zeilen meint „Nein“.
Liebe Leserinnen und Leser,
mal ehrlich: Haben Sie schonmal den Begriff „Ozeanschieber“ gehört? Ich nicht. Inzwischen weiß ich aber, dass es sich dabei um ein Teil aus dem Hochofen 7 der Hoesch Stahl AG auf der Westfalenhütte handelt, durch das bis 2001 stündlich 750.000 Liter Kühlwasser flossen. Heute steht das Gerät als Industriedenkmal an der Ecke Buschei/Flughafenstraße.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Scharnhorst möchte nun prüfen lassen, ob der Ozeanschieber nun um einige Meter versetzt werden kann: auf die Mittelinsel des Kreisverkehrs Flughafenstraße/Buschei/Drosselweg. Er erinnere an die Stahlgeschichte der Stadt und komme dort besser zur Geltung.
Dem mochten die anderen Fraktionen nicht recht folgen. Die Umsetzung würde viel kosten, und man müsste allen, die nicht bei Hoesch gearbeitet haben, aufwendig erklären, wozu das Gerät überhaupt gut war. Möglicherweise stelle es sogar eine Sichtbehinderung auf den fließenden Verkehr dar.
Um ehrlich zu sein: Mir persönlich reicht der Ozeanschieber auch an der Stelle, an der er jetzt steht, denn ein Ausbund an Schönheit ist er nun nicht gerade. Vielleicht lässt sich die Mittelinsel optisch reizvoller gestalten.
Machen Sie sich ein schönes Wochenende! Bis Samstag!
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
