Michael Lange, Vorsitzender des Fußballvereins „Dortmunder Löwen - Brackel 61“ nutzte die Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Brackel am Donnerstag (23.1.), um noch einmal auf die Sorgen des Vereins hinzuweisen. Wie berichtet, lehnt die Stadtverwaltung den eigentlich schon seit 15 Jahren geplanten Bau eines neuen Parkplatzes auf der Grünfläche zwischen Hannöverscher Straße und Vereinsgelände ab.
Der Verein habe rund 2000 Besucher wöchentlich, so Lange, bei über 30 Mannschaften. Vereine aus Unna, Kamen oder Schwerte bestreiten dort Auswärtsspiele. Ein Gehörlosenverein trainiert dort genauso, wie eine Gehfußball-Abteilung oder die Alten Herren, um nur einige zu nennen. Zudem gibt es dort das erfolgreiche Projekt „Anpfiff zur Vielfalt und Integration“ von Hans Walter von Oppenkowski - unter anderem mit Deutschkursen und Hausaufgabenhilfen.
Für all diese Besucher steht derzeit lediglich eine winzige - je nach Wetterlage - von tiefen Schlaglöchern oder einer Seenlandschaft geprägten Fläche zur Verfügung, auf der vielleicht elf Autos Platz haben. Bei dieser Fläche ist zudem unklar, ob es sich wirklich um einen Parkplatz handelt - es gibt dort irritierenderweise auch Schilder, die ein eingeschränktes Halteverbot ausweisen.
Ein neuer Parkplatz mit Anbindung an die Hannöversche Straße hätte zudem den Vorteil, dass der Brauksweg, der momentan zu Trainings- und Spielzeiten extrem von parkenden Autos belastet ist, abgebunden und somit entlastet werden könnte. Anwohner wie Wilhelm Stehling fordern das schon lange. Im Gespräch mit der Redaktion betonte Stehling im Vorfeld der Sitzung erneut sein vollkommenes Unverständnis über die ablehnende Haltung der Stadt.

Mit seiner Forderung nach einem Parkplatzbau rannte Michael Lange in der Bezirksvertretung offene Türen ein. Die Mitglieder des Gremiums sind ebenso verärgert über die sture Ablehnung der Stadt, wie Verein und Anwohnerschaft, zumal die Bezirksvertretung zumindest einen Teil der Kosten dafür selbst tragen würde.
Er wolle demnächst noch einmal das Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Westphal führen, sicherte Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke (SPD) zu. Alle Anwesenden waren sich einig, dass ein Fußweg von etwa einem Kilometer zum benachbarten Gewerbegebiet deutlich zu viel wäre, um ihn den Sportplatz-Besuchern zumuten zu können. Dort könnte es freie Parkplätze geben, denn wenn die Löwen trainieren oder Spiele haben, arbeiten die Firmen im Gewerbegebiet in aller Regel nicht.
Der ebenfalls anwesende Brackeler Rolf Drewes regte ebenfalls in der Einwohnerfragestunde an, Kontakt zu den dort angesiedelten Firmen aufzunehmen. Er habe gehört, dass einige durchaus bereit wären, eine kürzere Wegeverbindung zwischen Gewerbegebiet und Vereinsgelände zu schaffen.
Vor diesem Hintergrund und nach dem Motto „Wir müssen hier immer weiter bohren“ stimmte die Bezirksvertretung einstimmig für den Antrag der Grünen, als Sofortmaßnahme wenigstens den erwähnten kleinen Parkplatz herzurichten und mit einer Beleuchtung zu versehen. Außerdem könne auch dieser Parkplatz leicht an die Hannöversche Straße angebunden werden. Heide Kröger-Brenner (Bündnis 90/Die Grünen) machte jedoch deutlich, dass auch für ihre Fraktion der Bau des neuen Parkplatzes Priorität habe. Der jetzige kleine Parkplatz - die Matschwüste - reiche bei Weitem nicht aus, um dem Bedarf gerecht zu werden.
Wie berichtet, begründet die Stadtverwaltung ihre ablehnende Haltung unter anderem mit einer Flächenversiegelung, die der Parkplatzbau bedeuten würde. Dieses Argument akzeptierten die Teilnehmer der Bezirksvertretungs-Sitzung jedoch nicht. Man könne heute einen solchen Parkplatz mit Rasengittersteinen anlegen, so Hartmut Monecke, sodass keinerlei Fläche versiegelt würde. Monecke abschließend: „Wir werden einen neuen Anlauf Richtung Parkplatzbau immer und immer wieder unternehmen.“