Wildparks und Wildgehege in und um Dortmund Mit Wölfen heulen oder im Wald übernachten

Wildparks und Wildgehege: 6 Tipps für den Familienausflug
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Bei schönem Herbstwetter zieht es viele Familien in ihrer Freizeit raus in die Natur - Wildgehege und Wildparks sind dabei mit Kindern ein beliebtes Ziel. Wir haben sechs lohnenswerte Ziele in Dortmund und der näheren Umgebung zusammengestellt.

Unsere Ausflugstipps sind breit gefächert: vom kleinen Spaziergang bis zum Tagesausflug - sogar mit Übernachtung mitten im Wald.

Damwildgehege im Süggelwald

Dortmunds einziges Wildgehege liegt im Norden der Stadt: Das 7,5 Hektar große Gehege, in dem Damwild lebt, liegt im Evinger Süggelwald direkt neben der B54. Zeitweise hatte es Diskussionen um eine Abschaffung gegeben - der Erhalt ist aktuell aber gesichert. Es gibt einen kleinen Parkplatz (Adresse fürs Navi siehe unten). Von der U-Bahn-Haltestelle „Waldesruh“ braucht man zu Fuß nur etwa 5 Minuten bis zu dem Wildgehege. Es ist von den Waldwegen her frei zugänglich, man muss also keine Rücksicht auf Öffnungszeiten nehmen. Für einen guten Überblick auf die etwa 30 Tiere gibt es zwei Aussichtsplattformen.

Futterautomaten gibt es nicht. Das Damwild wird täglich von Mitarbeitern des Forstbetriebs gefüttert. „Ein zusätzliches Füttern durch Waldbesucher ist nicht notwendig“, so Revierförster Axel Dehler. Am besten wäre es, Besucher würden ganz auf das Füttern verzichten, da auch immer wieder ungeeignetes Futter wie Tomaten, Salatgurken oder Brot genutzt wird. Wenn Kinder unbedingt füttern möchten, dann nur in sehr geringem, wildverträglichem Umfang, bittet Dehler - Möhren oder Äpfel eignen sich.

Um das Gehege führt ein etwa 2 Kilometer langer Weg: Hier unterwegs kann man mit Kindern nicht nur das Damwild entdecken. Die Kreisjägerschaft hat einen Naturlehrpfad angelegt: Es gibt verschiedene Schautafeln, aber auch interaktive Stationen, beispielsweise beim Thema „Ökologisches Gleichgewicht“ eine große Wippe. Weitere Themen neben dem Damwild sind Greifvögel und Insekten.

Wer nach dem Besuch am Wildgehege noch nicht genug frische Waldluft genossen hat, kann anschließend noch einen Spaziergang ins angrenzende Grävingholz unternehmen. Dort gibt es einen kleinen Waldspielplatz mit Freifläche - wer sich bislang nicht genügend ausgetobt hat, kann das hier nachholen.

Adresse: Evinger Straße 411A, 44339 Dortmund

Etwa 30 Tiere leben aktuell im Wildgehege im Süggelwald.
Etwa 30 Tiere leben aktuell im Wildgehege im Süggelwald. © Benjamin Trilling

Wildgehege Grutholz in Castrop-Rauxel

Das Wildgehege im Grutholz befindet sich am Rande der Siedlung Deininghausen, einem Vorort von Castrop-Rauxel. Es liegt direkt neben einem großen Spiel- und Bolzplatz, idyllisch im Wald mit kleinem See und umgeben von wunderschönen Spazierwegen.

Es gibt einen Futterautomaten, in dem es Trocken-Mais gibt. Das kann direkt am Zaun an die hier lebenden Sikahirsche, das Damwild und die weißen Pfauen verfüttert werden. Wer ein Päckchen Futter kauft, unterstützt damit den Förderverein, ohne den es das Gehege nicht gäbe. Am lichten Futterplatz trifft man eigentlich immer Tiere an. Ins Gehege kommt man allerdings nicht herein. Man kann aber einmal komplett herumspazieren (ca. 45 Minuten).

Für einen gemütlichen Ausflug zum Wildgehege sollte man etwa 1,5 bis 2 Stunden einplanen. Wer es eilig hat, kann aber auch vom Parkplatz aus innerhalb von fünf Minuten am Gehege sein und ist ebenso schnell wieder weg. Mit Kindern ist das Grutholz mitsamt Spielplatz und Spazierwegen locker auch einen Halbtages-Ausflug wert.

Der Förderverein bot jahrelang Tierpatenschaften an, die mit Aktionswochenenden verbunden waren. Auch Lehrangebote mit Waldlehrerin gehören zum Standard-Repertoire. Parken kann man am besten im Umfeld der Awo-Kita Deininghausen, Wittenberger Straße 38. Der Parkplatz ist mit zwei E-Ladesäulen der Stadtwerke Castrop-Rauxel ausgestattet. Vom Spielplatz ist er drei Gehminuten, vom Wildgehege fünf Minuten entfernt.

Adresse: Wittenberger Str., 44577 Castrop-Rauxel

Im Frühjahr kann man im Wildgehege auf dem Wittener Hohenstein regelmäßig Frischlinge beobachten.
Im Frühjahr kann man im Wildgehege auf dem Wittener Hohenstein regelmäßig Frischlinge beobachten. © picture alliance/dpa

Wildgehege Hohenstein in Witten

Gleich zwei getrennte Wildgehege kann man auf dem Hohenstein in Witten besuchen: In einem lebt Damwild, in dem anderen Wildschweine. Am zentralen Platz zwischen den Gehegen gibt es neben Tischen und Bänken auch Futterautomaten mit Wildfutter - bei Besuchen mit Kindern also an Kleingeld (1-Euro-Stücke) denken.

Das Naherholungsgebiet, hoch über der Ruhr gelegen und mit tollem Ausblick ins Ruhrtal, bietet aber noch mehr: Es gibt einen Streichelzoo mit begehbarem Ziegengehege sowie weiteren Gehegen mit Hühnern, Pfauen, Hängebauchschweinen und Kaninchen. Auch hier gibt es Futterautomaten: Achtung, wer sich mit dem Futterpäckchen in der Hand ins Ziegengehege traut, muss robust sein - mit Kindern besser über oder durch den Zaun hinweg füttern.

Neben dem Besuch bei den Tieren kann man auch beim Waldspaziergang einiges entdecken. Es gibt verschiedene Rundwege, an einem liegt beispielsweise ein Lehrbienenstand. Zudem gibt es eine große Wiese mit Tischtennisplatten und großem Spielplatz (im Sommer mit Wasserpumpen). Wer den Berg herunter spaziert, kann zudem noch einen Abstecher zum dort gelegenen Hammerteich machen - um diesen führt ebenfalls ein Rundweg. Hier gibt es auch einen Spielplatz.

Von der Dortmunder City aus braucht man mit dem Auto etwa 30 Minuten, Parkplätze sind direkt auf dem Hohenstein vorhanden. Das Wildgehege ist frei zu erreichen - beim Streichelzoo gelten folgende Öffnungszeiten: 1. November bis 28. Februar 11 bis 16 Uhr; 1. März bis 31. Oktober 11 bis 18 Uhr.

Adresse: Hohenstein, 58453 Witten

Im Wildwald Vosswinkel kann man mitten im Wald übernachten: Neben Hütten stehen umgebaute Wagen, aber auch Baumzelte zur Verfügung.
Im Wildwald Vosswinkel kann man mitten im Wald übernachten: Neben Hütten stehen umgebaute Wagen, aber auch Baumzelte zur Verfügung. © Daniela Fett

Wildwald in Vosswinkel

Gleich mehrere Besonderheiten bietet der Wildwald Vosswinkel in Arnsberg: Besucher können durch das 75 Hektar große Rotwildgehege gehen - ohne durch Zäune von Rot-, Dam- und Muffelwild getrennt zu sein. Insbesondere das Muffelwild, ein kleines Wildschaf, kann man dabei eigentlich immer entdecken. Auch auf der großen Wildwiese sind die Chancen gut, Tiere zu sehen. Tipp: Unbedingt ein Fernglas einpacken!

Der Rundweg durch das Rotwildgehege ist etwa 4,5 Kilometer lang, man kann hier auch noch einen Waldbauernhof mit Hühnern, Schweinen und altem Bauerngarten entdecken. Genauso lang ist der zweite Rundweg im Bereich des Wildschweinreviers. Neben den Tieren gibt es verschiedene Waldstationen und Teiche, die den Waldspaziergang abwechslungsreich gestalten. Gleich im Eingangsbereich warten zudem die Nachtjäger wie Uhu, Marderhund und Wildkatze auf einen Besuch.

Magische Anziehungspunkte sind für Kinder auch die Holzkugelanlagen im Bereich des Abenteuerspielplatzes. Für zwei Euro kann man hier eine Holzkugel ziehen und sie an den verschiedenen Stationen immer wieder rollen lassen. An zwei Stationen entscheidet das Glück über den Weg der Kugel - an anderen kann man per Seil oder Rad mitsteuern. Eine weitere Besonderheit, die der Wildwald bietet: Während der Hauptsaison, April bis einschließlich Oktober, gibt es täglich Wildfütterungen, bei denen man von den Wildhegern viel Wissenswertes über die Waldbewohner erfährt.

Von der Dortmunder City muss man mit dem Auto eine knappe Stunde Fahrzeit einrechnen - dafür kann man im Wildwald locker den ganzen Tag verbringen. Wem das noch nicht reicht: Man kann auch mitten im Wildwald übernachten - in Zelten, Schlafkanzeln oder Hütten, von 2 bis zu 12 Personen.

Adresse; Bellingsen 5, 59757 Arnsberg

Naturwildpark Granat in Haltern

Auch im Naturwildpark Granat in Haltern am See kommt man den meisten Tieren ganz nah: Auf einem 600.000 Quadratmeter großen Gelände streifen Rotwild, Sikawild, Muffelwild, Emus, Kängurus und Guanakos - die wilden Vorfahren der Lamas - frei herum. Ihre Scheu vor den Menschen haben sie zum großen Teil verloren, lassen sich füttern und streicheln.

Zudem kann man in gesonderten Gehegen Luchs, Wölfe und Wildschweine beobachten. Sonntags gibt es dabei eine besondere Attraktion: Gegen 14.30 Uhr kommt Wolfsexperte Jos de Bruin zu Besuch, der eine besondere Beziehung zu zweien der Wölfe im Naturwildpark hat. Er versucht, die Tiere zum „Wettheulen“ zu animieren. Das Wolfsgeheul, das der Verständigung der Tiere dient, ist dann kilometerweit zu hören.

Wanderwege von bis zu zwei Stunden Länge bieten genügend Gelegenheiten zur Erkundung. Ein Pflichtstopp für Familien ist sicherlich der Spielplatz, auf dem sich Kinder richtig austoben können.

Beeindruckend ist auch die Greifvogelschau mit unter anderem Falken, Habichten, und Bussarden, die der Naturwildpark an bestimmten Terminen anbietet: Ein Falkner zeigt verschiedene Greifvögel im Flug und beim Schlagen der Beute (Attrappen). Dazu gibt es viele spannende Infos über die faszinierenden Tiere.

Adresse: Granatstraße 626, 45721 Haltern am See

Rehe füttern im Naturwildpark Granat
Rehe füttern im Naturwildpark Granat © Naturwildpark Granat

Wildpark und Wildpferde in Dülmen

Der Dülmener Wildpark beherbergt Damwild, Schafe und Heidschnucken, die frei im Park leben. Wälder wechseln sich mit Lichtungen, freien Flächen und Teichen ab, so dass ein abwechslungsreicher Spaziergang möglich ist. Es gibt vier kleinere und einen großen Rundwanderweg. Der Park liegt nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, man kann also auch einen Abstecher hierher einplanen.

Speziell für Familien gibt es eine Wildpark-Ralley, die man kostenlos online herunterladen kann. Sie führt an 20 Stationen vorbei, Rätsel und kleine Aufgaben inklusive.

Wer möchte, kann den Ausflug noch erweitern und die Wildpferde in Dülmen besuchen: Die Wildpferdebahn, die einzige in Europa, im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch ist samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr (März/April bis 1. November) geöffnet. Ein besonderes Spektakel ist der Wildpferdefang am letzten Samstag im Mai: Dabei werden die einjährigen Hengste von Fängern mit der Hand eingefangen.

Adresse; Parkplätze an der Borkener Straße 43 und 44,