Nichtsahnende Spaziergänger im Naturschutzgebiet Buschei in Dortmund-Kurl wurden am Wochenende böse überrascht. Wer in den vergangenen Tagen von der Kurler Straße 91 aus in Richtung des Waldstückes spazierte, wurde hinter der Brücke über den Bewässerungskanal zunächst einmal von Bauschutt empfangen.
Eine Anwohnerin entdeckte am Freitag eine große Menge davon. In erster Linie waren das Dachziegel und Dachpappen, die lose oder in großen weißen Säcken auf den Gehweg geworfen worden waren. Die Menge an Abfall ist so groß, dass Spaziergänger einen großen Bogen durch die Büsche um den Haufen machen müssen.
Den sollte sie aber ohnehin dringend machen, denn nach kurzer Betrachtung fällt eine rote Kennzeichnung auf dem weißen Sack auf: „Achtung! Enthält Asbest“ steht dort in mehreren Sprachen. Ob es sich bei dem Müll wirklich um asbesthaltigen Schutt handelt, ist noch nicht sicher. Die Stadt Dortmund wurde von der Anwohnerin ebenfalls über die wilde Müllkippe informiert.
„Angesichts des Bildmaterials, das uns vorliegt, halten wir das für möglich“, sagt Joana Menzel, Pressesprecherin der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG). „Wir müssen mit einem Team den Müll untersuchen und dann entscheiden, wie wir vorgehen.“
Im Falle von wilden Müllkippen ist die EDG nicht zwangsläufig alleine zuständig. „Zusammen mit dem Ordnungs- und Umweltamt der Stadt Dortmund hat die EDG den sogenannten ‚Ermittlungsdienst Abfall‘ (EDA) ins Leben gerufen“, sagt Menzel. „Er soll dabei helfen, die Verursacher dieser Kippen zu ermitteln oder sofort zu stellen.“ Dafür beobachten die Mitarbeiter der EDA in der Nacht sogar aus zivilen Fahrzeugen heraus mögliche Orte von diesen wilden Kippen.
Die Verursacher könnte eine wilde Müllkippe teuer zu stehen kommen. Auf der Seite der Stadt Dortmund wird von einem Bußgeld gesprochen, das je nach Art und Umfang des illegal entsorgten Abfalls schnell im hohen drei- oder gar vierstelligen Bereich liegen kann.“
Wilde Müllkippen werden teuer
Schon beim unerlaubten Ablagern von Sperrmüll würden laut eines Beispiels 500 Euro Bußgeld drohen. Sollte es sich bei dem im Naturschutzgebiet gefundenen Bauschutt wirklich um asbesthaltige Stoffe handeln, würde das fällige Bußgeld angesichts der Menge und des Gefahrenpotenzials wohl um ein Vielfaches höher sein.
Für Zeugen oder Finder einer wilden Müllkippe bietet die Stadt Dortmund mehrere Kanäle für Hinweise oder Meldungen an. Über die E-Mail-Adressen ermittlungsdienstabfall@stadtdo.de und ermittlungsdienst-abfall@edg.de kann man die EDA erreichen. Abgesehen davon bietet die EDA auch die App „Dreckpetze“ an.
