Wieso entzündet sich Getreide von selbst? Hintergründe zum Silobrand am Dortmunder Hafen

Wieso entzündet sich Getreide von selbst?: Hintergründe zum Silobrand am Dortmunder Hafen
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Es ist nicht unüblich, dass sich Getreide wie Heu oder Raps von selbst entzündet. So wird es auch bei dem Silobrand im Dortmunder Hafen vermutet, der am Samstag (27.1.) ausgebrochen war. Wenn im Getreide lebende Bakterien mit zu viel Wasser in Kontakt kommen, können sie in einer sogenannten exothermen Reaktion chemisch reagieren. Dabei entsteht Wärme – daher exotherm; exo für ‚außen‘ und therm ‚heiß‘.

Wenn diese Wärme zu groß wird, kann sich das Getreide entzünden – bis hin zu einem ausgewachsenen, lodernden Brand. Besonders betroffen sind von dem Phänomen Heuballen, die in Plastik eingewickelt werden, da in ihnen einerseits viel Druck herrscht, andererseits Feuchtigkeit nicht hinaus kann. Oft spürt man die entstehende Wärme beim bloßen Anfassen.

Wie schlimm das werden kann, zeigen des Öfteren Brände auf Höfen – etwa 110 Brände dieser Art gebe es etwa pro Jahr, heißt es vom Institut für Technische Sicherheit (ITS). Wenn ein Heuballen in sich selbst Feuer fängt und selbst noch von weiteren Ballen oder einem eventuell noch trockenem Feld umgeben sind, kann eine solche Selbstentzündung zu einem Großbrand werden.

„Heu oder Stroh, ein wenig Feuchtigkeit sowie ein paar einfache physikalische und biologische Vorgänge reichen, um in einem landwirtschaftlichen Betrieb einen verheerenden Brand auszulösen“, warnte Bernhard Noll, damaliger Leiter des ITS in einem Beitrag zu dem Thema im Jahr 2005.

Der Silobrand am Dortmunder Hafen: