Ehemaliges Zechengelände in Dortmund soll Vögel anlocken Diese Regel müssen Besucher beachten

Wiesenpieper und Feldlerche sollen in Derne wieder heimisch werden
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Einen Lebensraum für die Feldlerche und den Wiesenpieper schaffen und erhalten – das ist das Ziel einer neuen Zusammenarbeit von Naturschutzbund (NABU) und Grünflächenamt der Stadt im Gneisenaupark in Derne.

Das Schöne an diesem noch recht jungen Naherholungsgebiet mit Zechenflair ist aus Sicht des Dortmunder Vogelkundlers Erich Kretzschmar (66) seine Offenheit. Denn das ist eine Landschaftsform, die die beiden genannten Vogelarten bevorzugen. Mit Waldgebieten dagegen können sie weniger anfangen.

Bis in die 60er- und 70er-Jahre hinein habe es auch in Dortmund noch viele solcher offenen Flächen in der Landwirtschaft gegeben. Aber durch den Flächenfraß – immer mehr ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen sind Gewerbegebieten oder Wohnbebauung gewichen – habe sich der Lebensraum für solche Vögel erheblich verkleinert. Hinzu komme die intensive Nutzung der verbliebenen landwirtschaftlichen Flächen.

Einen – kleinen – Ersatz soll nun also der Gneisenaupark bieten. Dort lege das Grünflächenamt besonders viel Wert auf blühende Pflanzen, die Insekten anlocken, die wiederum Nahrung für die genannten Vogelarten sind, wie Jürgen Hundorf (58) vom Grünflächenamt erklärt. Er ist selbst Hobby-Ornithologe. „Zielarten“ nennen Kretzschmar und Hundorf die Feldlerche und den Wiesenpieper.

Im etwas erhöht liegenden Gneisenaupark hat man einen weiten Rundblick - unter anderem auf den Tomson-Bock und das Fördergerüst dahinter, den Überbleibseln der Zeche Gneisenau
Im etwas erhöht liegenden Gneisenaupark hat man einen weiten Rundblick – unter anderem auf den Tomson-Bock und das Fördergerüst dahinter, die Überbleibsel der Zeche Gneisenau. © Andreas Schröter

Hundorf weist darauf hin, dass auch Flächen, die als Wildblumenwiesen angelegt sind, zweimal im Jahr gemäht werden müssen. Andernfalls verkrauten sie. Gerade im Gneisenaupark habe es zuletzt einige Probleme mit allzu wild wuchernden Brombeer-Sträuchern gegeben. Wobei: Manche Flächen in diesem Park werden auch nur alle zwei Jahre gemäht – ein Unterschied, der sich an der verschiedenartigen Ausprägung der Pflanzen im Gelände erkennen lässt. Oft beklagen sich Spaziergänger, wenn solche Flächen gemäht werden und sehen es als Umweltfrevel an. Das Gegenteil ist der Fall. Auch andere Tierarten wie etwa der Schwalbenschwanz, eine Schmetterlingsart, mögen solche Landschaften.

Bitte an Spaziergänger

Wichtig ist Kretzschmar und Hundorf die Bitte an Spaziergänger, sich auf den Wegen zu halten und vor allem auch ihre Hunde angeleint zu lassen. Der Wiesenpieper, eine stark gefährdete Vogelart, ist ein „Bodenbrüter“, baut sein Nest also auf dem Boden. In Zukunft wollen die beiden Naturschützer natürlich kontrollieren, ob ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt sind – also ob sich Feldlerche und Wiesenpieper in Derne wohlfühlen.

Auch an anderen Stellen in Dortmund arbeiten Grünflächenamt und Nabu mittlerweile zusammen. So haben sie im Fredenbaumpark ein „Sandarium“ angelegt, also eine sandige Fläche, die Insekten als Nistgelegenheit dient.

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