Volle Becken - wie hier im Freibad Wischlingen - dürfte es in Corona-Zeiten eigentlich nicht geben. Die Betreiber warten nun auf Vorgaben des Landes vor einer Wiedereröffnung der Bäder. © Stephan Schütze

Neue Freibad-Saison

Wiedereröffnungs-Plan erwischt Bäder in Dortmund völlig unvorbereitet

Dortmunds Frei- und Hallenbäder dürfen im Zuge der Corona-Lockerungen bald wieder öffnen. Von der Ankündigung des Landes wurden die Badbetreiber aber kalt erwischt. Es gibt viele offene Fragen.

Dortmund

, 08.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Eigentlich ist Kurzarbeit angesagt bei der Sportwelt Dortmund gGmbH. Doch am Donnerstag klingelten in der Geschäftsstelle die Telefone heiß. Denn die Landesregierung hatte am Vormittag die baldige Eröffnung von Frei- und Hallenbädern angekündigt.

„Freibäder dürfen ab 20. Mai unter strengen Auflagen von Abstand und Hygiene öffnen – ausgenommen sind reine Spaßbäder“, heißt es im „Nordrhein-Westfalen-Plan“. „Ab 30. Mai soll die Ausübung von Sportarten auch mit unvermeidbarem Körperkontakt und in geschlossenen Räumen wieder gestattet werden, ebenso der Betrieb in Hallenbädern.“

Nachricht war völlig überraschend

Die Sportwelt Dortmund gGmbh betreibt vier von sieben Freibädern und vier von zwölf Hallenbädern in Dortmund. Und sie wurde von der Mitteilung der Landesregierung kalt erwischt.

„Das war für uns völlig überraschend“, berichtet Geschäftsführer Jörg Husemann am Donnerstagmittag - und man hört ihm dabei den Ärger über das Vorgehen des Landes noch immer an. „Sehr vage“ seien die Pläne. Ob man tatsächlich am 20. Mai die Freibädern öffnen könne, darauf will sich Husemann noch nicht festlegen.

Das Hardenberg-Freibad in Deusen ist eines von vier Freibädern der Sportwelt Dortmund gGmbH. © Oskar Neubauer

Das Problem: Bislang ist für die Bad-Betreiber völlig unklar, welche Hygieneregeln sie erfüllen müssen und wie das möglich sein soll: Ist bei der Begrenzung der Besucherzahl die Größe der Liegewiese maßgeblich, die Größe der Becken oder die der Umkleiden? Auch die Frage, wer die Mehrkosten trägt, die auf die Betreiber mit Sicherheit zukommen, sei völlig offen, erklärt der Sportwelt-Geschäftsführer.

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Gleich am Mittwochabend gab es ein erstes Krisengespräch mit der Leitung der städtischen Sport- und Freizeitbetriebe. Die Stadt selbst betreibt das Freibad Stockheide sowie als Hallenbäder Nord-, West- und Südbad. Indirekt führt man auch Regie über das Solebad und Freibad Wischlingen.

„Ziel muss sein, dass alle Dortmunder Bäder an einem Strang ziehen“, wünscht sich Husemann. Noch besser sei es, auch über die Stadtgrenzen hinaus zu blicken. Auch, um Druck beim Land zu machen, klare Regelungen zu treffen.

Gemeinsames Vorgehen erwünscht

Auch bei der Stadt setzt man auf ein gemeinsames Vorgehen, erklärt Stadtsprecherin Anke Widow auf Anfrage. Dabei gehe es zunächst darum, Konzepte für eine Öffnung der Bäder zu erarbeiten.

Klaus Henter vom SV Derne hofft auf eine baldige Wiedereröffnung des vereinseigenen Freibads. © Archiv

Betroffen davon sind auch mehrere Vereine in Dortmund, die Bäder betreiben. Der SV Derne etwa unterhält das Hallenbad „Die Welle“ in Scharnhorst und ein eigenes Freibad.

Man wolle in diesem Jahr auf jeden Fall öffnen, erklärt Klaus Henter vom SV Derne. Wann das der Fall ist, ist allerdings noch offen. Man werde das jetzt im Vorstand beraten.

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