
Die Trasse ist freigeräumt. Bis auf der Verlängerung des Bananenradwegs aber tatsächlich Fahrräder fahren können, wird noch einige Zeit vergehen. © Oliver Volmerich
Wieder verschoben: Stadt nennt neuen Termin für wichtigen Radweg
Bauarbeiten
Seit Jahren wird der Weiterbau eines wichtigen Radwegs in der Innenstadt versprochen und immer wieder verschoben. Jetzt gibt es dafür neue Gründe und einen neuen Termin für die Fertigstellung.
Kostenerhöhung, Statikprobleme, Warten auf Fördermittel, Umplanungen, Zuständigkeitswechsel - Gründe für die Verzögerungen beim Weiterbau des „Bananenradwegs“ von der Klönnestraße in Richtung Norden gab und gibt es viele. Jetzt gibt es zwei neue - und die Botschaft, dass es in diesem Jahr nichts mehr wird mit der Eröffnung des neuen Radwegs auf dem alten Bahndamm entlang des früheren Ostbahnhofs.
Dabei sah es im Januar gut aus: Bagger und Räumfahrzeuge waren angerückt, um das über Jahre des Stillstands zugewucherte alte Bahntrasse vom üppigen Grün zu befreien und den Boden für den Weiterbau des Bananenradwegs zu bereiten. Der führt auf einer alten Bahnstrecke bislang vom Defdahl in einem weiten Bogen (der an eine Banane erinnert) durch die östliche Innenstadt und endet jäh an der alten Bahnbrücke an der Klönnestraße.
Die Strecke ist nicht nur bei Radfahrern, sondern auch bei Joggern und Spaziergängern als autofreie Verbindung durch dichtbebaute Wohnviertel sehr beliebt. Umso mehr wird von vielen die seit Jahren versprochene Fortsetzung bis zur Weißenburger Straße entlang des neuen Wohnquartiers auf dem alten Ostbahnhof-Gelände im Süden und der Güntherstraße im Norden ersehnt.
2018 sollte nach einer ersten Rodung auf der Bahntrasse eigentlich mit dem Bau begonnen werden, dann wurde der Start für den Herbst 2019 angekündigt, um dann um jeweils ein Jahr verschoben zu werden. Zuletzt sah so aus, dass es um Frühjahr 2022 nach erneuter Rodung endlich losgehen könnte.
Doch es gab neue Probleme: „Die Arbeiten für den ersehnten Lückenschluss auf dem Bananenradweg zwischen Klönnestraße und Weißenburger Straße mussten zweimal unterbrochen werden“, teilt die Stadt Dortmund nun mit. „Beim ersten Mal war eine Kampfmitteluntersuchung der Grund, zuletzt hatte die DEW21 an einer Gasleitung gearbeitet.“ Doch nun gehe der Ausbau im Auftrag des Grünflächenamts „zeitnah weiter“, heißt es.
Eröffnung erst im Mai 2023
Klar ist aber, dass es mit der erhofften Eröffnung der neuen Radtrasse auch in diesem Jahr nichts wird. „Der Fertigstellungstermin hat sich durch die Unterbrechungen verschoben und liegt nun im Mai 2023“, erklärt die Stadt.

So sah es im Januar zum Beginn der Rodungsarbeiten auf der alten Bahntrasse hinter den Wohnhäusern auf dem alten Ostbahnhof-Gelände aus. © Olivr Volmerich
Der Radweg wird über mehrere Abzweige an das neue Wohnquartier und die Güntherstraße angebunden. Eine barrierefreie Rampe führt am Ende auf die tieferliegende Weißenburger Straße.
Zur Gestaltung des Radwegs gehören neben neuer Bepflanzung auch fünf Ruheplätze mit Bänken, Papierkörben und Fahrradständern. Freigehalten wird auch ein Platz für ein Denkmal, das an das Schicksal der Sinti und Roma in der NS-Zeit erinnert. Rund 150 Angehörige der Volksgruppe waren am 9. Mai 1943 vom Ostbahnhof aus ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
