Riesige künstliche Bäume prägen den Entwurf der Dortmunder Architekturbüros Fresi und des Ingenieur-Büros Falkenstein Kroll für den Energie-Campus. © AG Falkenstein, Fresi, Kroll

Pläne an der Kokerei Hansa

Wie in Singapur: In Huckarde soll ein futuristischer Campus entstehen

Ein Energie-Campus soll neben der Kokerei Hansa in Huckarde entstehen und bis zu 2000 Arbeitsplätze bieten. Jetzt gibt es erste spektakuläre Bilder zu dem Zukunftsprojekt.

Dortmund

, 25.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Das ist Strukturwandel, der sofort ins Auge fällt: Direkt neben der denkmalgeschützten Kokerei Hansa soll in Huckarde ein futuristischer Campus für Zukunftstechnologien entstehen. Für diese Vision hat eine Arbeitsgemeinschaft aus einem Architektur- und einem Ingenieurbüro aus Dortmund jetzt erste Bilder entwickelt.

Einen Energie-Campus wünschen sich die Stadtplaner und Wirtschaftsförderer für die Fläche nördlich der Kokerei Hansa. „In unmittelbarer Nähe zur Kathedrale der alten Energie soll ein Zentrum für neue Energie entstehen“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Auf der Grünfläche direkt neben der Emscherallee nördlich der Kokerei Hansa (unten) soll der Energie-Campus entstehen. © Hans Blossey

Erste Pläne dafür wurden über das Sondervermögen „Verpachtung Technologiezentrum Dortmund“ in Auftrag gegeben und beschäftigen jetzt die Politik.

Inhaltlich geht es in der Machbarkeitsstudie um die Themen Digitalisierung und Energiewirtschaft mit Wasserstoff. Auf dem Energie-Campus sollen Technologien zur Energiegewinnung und Speicherung - etwa mithilfe von Brennstoffzellen aus Wasserstoff - entwickelt und durch Unternehmen und Start-ups vor Ort angewendet werden.

Futuristische Gestaltung

So futuristisch wie das Konzept ist auch der erste Entwurf für die Gestaltung des Campus, der am Rande der Emscherallee entstehen soll. Den Kern bilden ein „Datenturm“, in dem digitale Daten gespeichert werden, ein Transferzentrum sowie eine Multifunktionshalle für Forschung und Produktion. Hier soll es - wie im Technologiezentrum an der Uni - Flächen für junge Unternehmen und Start-ups geben, die an neuen Produkten, Geschäftsmodellen und Technologien arbeiten.

Ein Datenturm gehört zu den Ideen für die Gestaltung des Energie-Campus. © AG Falkenstein, Fresi, Kroll

Blickfang des Entwurfs der Arbeitsgemeinschaft Falkenstein, Fresi, Kroll sind riesige künstliche Bäume, die an die „Supertrees“ aus Singapur erinnern. Sie werden dort in einer Gartenlandschaft etwa zur Sammlung von Regenwasser und Solarenergie genutzt. Ähnlich soll es in Huckarde sein. Die „Campus-Bäume“ sind Regenspeicher und Luftfilter, tragen mit ihrer Begrünung zur Biodiversität bei und sind nicht zuletzt auch ein Identifikations-Merkmal für den Energie-Campus, erklärt Architekt Robert Fresi.

Riesige künstliche Bäume prägen den Entwurf der Dortmunder Architekturbüros Fresi und des Ingenieur-Büros Falkenstein Kroll für den Energie-Campus. Im Hintergrund sind die Gebäude der Kokerei Hansa, links der Übergang zu den IGA-Flächen zu sehen. © AG Falkenstein, Fresi, Kroll

Daneben sind auf dem 6,5 Hektar oder neun Fußballfelder großen Areal des Energie-Campus Büro-, Forschungs- und Laborgebäude vorgesehen. Bis zu 2000 Arbeitsplätze sollen so entstehen, wünscht sich Westphal. „Die Nachfrage von Unternehmen ist sehr groß“, berichtet er.

Treffpunkt für die Öffentlichkeit

Der Energie-Campus soll so mehr als ein normaler Gewerbe- oder Technologiepark werden, sagt der OB. Er soll mit einem zentralen Platz und einem öffentlichen „Campus-Boulevard“ auch ein Ort für Begegnung und Austausch sein, zu dem auch Gastronomie und ein Betriebskindergarten gehören.

So könnte der Energie-Campus bei Nacht aussehen. © AG Falkenstein, Fresi, Kroll

Nicht zuletzt ist der Energie-Campus eingebettet in den „Zukunftsgarten Emscher Nordwärts“, der als eines von drei zentralen Projekten der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 rund um die Kokerei Hansa entstehen soll. Über mehrere Wege ist der Energie-Campus mit dem IGA-Gelände und der Kokerei Hansa verbunden.

Planung für den IGA-Zukunftsgarten

Die Pläne für den IGA-Zukunftsgarten werden in diesem Jahr ebenfalls weiter vorangetrieben, unter anderem mit der weiteren Landschaftsplanung und einem Mobilitätskonzept. Dabei soll die alte Mooskamp-Bahn mit dem Museumsbahnhof gleich neben dem Energie-Campus weiter eine Rolle spielen, erklärt Planungsdezernent Ludger Wilde.

Zur Eröffnung der IGA 2027 sollen die Flächen des Energie-Campus bereits entwickelt sein und erste Gebäude stehen. Die Anschubfinanzierung für die Entwicklung des Geländes leistet, wenn der Rat der Stadt zustimmt, mit 7,2 Millionen Euro das Sondervermögen Technologiezentrum. Für die weitere Entwicklung setzt man dann auch auf private Investoren und Fördermittel. Aussagekräftige Bewerbungsbilder hat man nun dafür.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen