Bier ist in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. 2023 sind die Verbraucherpreise für Bier so stark gestiegen wie lange nicht mehr. Laut dem Portal „statista“ lag die Steigerung bei 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In vielen Dortmunder Biergärten muss man aktuell für einen halben Liter knapp 6 Euro berappen. 5,90 Euro verlangt etwa Antonio Link, der Geschäftsführer des Hopfen & Salz in Lütgendortmund, für 0,5 Liter Holsten Pilsener. Denselben Preis bezahlt man für einen halben Liter Bier auch im Bier-Café West und im Biergarten der Hövels Hausbrauerei. Das gilt zumindest für die Standardsorten.
Wir haben mit Antonio Link von Hopfen & Salz darüber gesprochen, wie sich der Verbraucherpreis zusammensetzt. Der Betrieb arbeitet mit einem Warenwirtschaftssystem, mit dem Antonio Link die Preise ständig im Blick behalten kann.
Die Basis bilde der Einkaufspreis, erläutert der Wirt. Auf diesen komme ein Aufschlag, der sich aus Personal-, Betriebs- und Gebäudekosten (etwa die Pacht) zusammensetzt. Der Einkaufspreis solle nie mehr als 30 Prozent des Verbraucherpreises ausmachen. „Denn ansonsten bleibt für die Wirte nichts mehr übrig.“
Krieg und Bürokratie
Wenn er von seinen Gästen noch dieselben Preise wie vor zwei Jahren verlangen würde, sagt der Wirt, „dann wären wir jetzt schon bei 45 bis 47 Prozent“, die der Einkaufspreis ausmachen würde.
Die Hintergründe der Preissteigerungen seien vielschichtig. Link nennt etwa die Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie zum Beginn des Jahres 2024. Aber auch der „Bürokratie-Irrsinn“ und der Ukraine-Krieg spielten eine Rolle.
Außerdem könne man in einer Gastronomie von der Größe des Hopfen & Salz nicht allein auf die Entwicklung des Bierpreises schauen, wenn man die Verbraucherpreise auf der Getränkekarte kalkuliert. Schließlich sei das Angebot des Betriebs vielfältig und man müsse sehen, dass es sich die Waage hält, ergänzt der Wirt.

Nichtsdestotrotz: Die Gastronomien sind abhängig von den Preisen, die Brauereien vorgeben. „Da wurden die Preise zuletzt jährlich erhöht“, sagt Antonio Link. Die Teuerungen im Einkaufspreis gebe er direkt an die Kundschaft weiter.
Doch nicht nur die Brauereien verlangen mehr. „Der Lieferant nimmt einen Energie- und Logistikaufschlag“, erläutert der Wirt und ergänzt: „Das ist aber auch legitim.“ Man müsse insgesamt berücksichtigen, dass die Energiekosten stark gestiegen seien. Das gelte auch viele andere Kostenbereiche in der Bierproduktion - etwa für Hopfen und Malz oder auch fürs Glas.