Dortmund hat das wärmste Jahr seit Messbeginn hinter sich – und das, obwohl gerade der Beginn des Sommers mit der Europameisterschaft wettertechnisch ziemlich enttäuschend verlaufen war.
Im Jahresmittel betrug die Temperatur in Dortmund 11,9 Grad. Das waren 0,2 Grad mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022, wie die Daten zeigen, die der Hobbymeteorologe Marc Heubes in seinem Garten in Sölde gemessen hat. Heubes betreibt dort eine Wetterstation.
Tendenziell wird es Jahr für Jahr bundesweit und auch in Dortmund wärmer. Die Daten von Marc Heubes reichen bis 2012 zurück. Damals lag die Temperatur im Jahresmittel jedoch bei nur 9,1 Grad. Weiter zurückliegende Jahre sind also zu vernachlässigen.
Insbesondere die Monate Februar, März und Mai waren 2024 in Dortmund überdurchschnittlich warm. Den heißesten Tag gab es den Daten zufolge jedoch am 13. August mit einer Spitzentemperatur von 34,6 Grad am Nachmittag. Am kältesten war es am 11. Januar. An diesem Morgen registrierte die Wetterstation in Sölde minus 8,9 Grad.
Nur eine Tropennacht
Das Jahr brachte 48 „Sommertage“ mit Spitzentemperaturen von über 25 Grad – mehr als in den Vorjahren. Zudem gab es neun „heiße Tage“ mit über 30 Grad, aber nur eine einzige Tropennacht (nicht unter 20 Grad).
Bundesweit sorgte 2024 ebenfalls für einen neuen Temperaturrekord, auch wenn es nicht so warm war wie in Dortmund. Das Jahresmittel betrug laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 10,9 Grad – 0,3 Grad mehr als im bisherigen Rekordjahr 2023. „Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr“, heißt es in einer vorläufigen Bilanz der Meteorologen.
Mehr Regen als üblich
Auch in unserer Region fiel mehr Regen als gewöhnlich. Das belegen Daten der Emschergenossenschaft. Sie stellte für das Emscher-Gebiet einen Jahresniederschlag von 931 Millimetern beziehungsweise Litern pro Quadratmeter fest. Der Wert übersteigt das langjährige Jahresmittel von 799 Millimetern deutlich.
Für das Emscher-Gebiet stellte die Emschergenossenschaft sogar eine höhere Temperatur der Luft fest als die Daten von Marc Heubes für Sölde. Demnach lag das Jahresmittel bei 12,3 Grad. Das waren 0,1 Grad mehr als der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023.
In Nordrhein-Westfalen war es derweil durchschnittlich kühler als in unserer Region. Landesweit errechnete der DWD ein Jahresmittel von 11,2 Grad. Damit erreichte NRW dieselben Rekordwerte wie schon in den Jahren 2022 und 2023.
