Die Türen des Westbads sind in dieser ersten Novemberwoche verschlossen. Wegen vieler Krankheitsfälle in der Mitarbeiterschaft müsse das Westbad bis mindestens Freitag (4.10.) geschlossen bleiben, wie die Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt mitteilen. In den Becken wird trotzdem geplantscht und geschwommen, denn für den Schul- und Vereinsport ist das Bad trotzdem geöffnet.
Die aktuelle Schließung soll laut Stadtsprecherin Anke Widow allerdings nur von kurzer Dauer sein. Wer wann wieder gesund sein wird, lasse sich heute natürlich noch nicht sagen, erklärt Widow. „Wir hoffen jedoch, das Bad am kommenden Samstag auch für die Öffentlichkeit wieder öffnen zu können.“ Langfristig werden die Dorstfelder aber ohnehin auf das Hallenbad im Kortental verzichten müssen.
Neubau im Revierpark
Denn 2019 hatte der Rat der Stadt Dortmund beschlossen, das in die Jahre gekommene Hallenbad in Dorstfeld abzureißen und durch einen Neubau an anderer Stelle zu ersetzen – im Revierpark Wischlingen. Eine hochumstrittene Entscheidung: Viele Dorstfelder hatten sich stattdessen für eine Sanierung des Westbads eingesetzt.

Doch der Plan blieb bestehen, seit Langem werden im Revierpark Wischlingen Tatsachen geschaffen. Im Oktober 2021 fand dort das Richtfest für das neue Westbad statt, der Widerstand der Dorstfelder schwächte sich nach und nach ab. Der Neubau in Wischlingen soll noch vor Jahresende komplett abgeschlossen sein, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt.
Eröffnung noch vor Weihnachten
Sprecherin Anke Widow zu Folge ist die Eröffnung des Westbads im Revierpark Wischlingen für Ende Dezember geplant. Sofern „durch die ausführenden Firmen keine weiteren Verzögerungen eintreten“, könne man noch vor Weihnachten eröffnen.
Ein Mitarbeiter des Dorstfelder Westbads konkretisiert im Gespräch mit unserem Reporter: „Meines Wissens ist der 23.12. als Eröffnungstermin geplant.“ Ob sich dieser Termin angesichts der darauffolgenden Weihnachtsfeiertage halten lässt, bezweifele er aber. „Ich gehe mal eher von Anfang nächsten Jahres aus“, sagt der Mitarbeiter.

Ursprünglich war der Umzug für Oktober 2022 geplant gewesen. Die Eröffnung des neuen bedeutet zugleich das Ende des alten Westbads. Sobald das Schwimmbad im Revierpark Wischlingen eröffnet, wird das Dorstfelder Bad geschlossen. Ein Aspekt, der die Kritiker des Neubaus weiter bestärken dürfte: Die Kosten für die neue „Schwimmsporthalle“, wie das Projekt offiziell heißt, sind erneut deutlich gestiegen.
Fast eine Million Euro teurer
Ursprünglich waren im Baubeschluss für das neue Westbad Gesamtkosten von 12,13 Millionen Euro veranschlagt worden. Im Mai 2021 erklärte die Stadt Dortmund dann, dass sich diese Summe auf 13,51 Millionen Euro erhöhe – eine Steigerung um 11,4 Prozent. Als Gründe wurden damals eine Bauverzögerung durch den Fund von Bomben-Blindgängern und die Entsorgung belasteter Böden genannt.
Seitdem haben sich die Kosten allerdings erneut erhöht, und zwar um fast eine Million Euro. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Stadtsprecherin Anke Widow: „Die Gesamtkosten [haben sich] aufgrund der Baupreissteigerungen auf insgesamt 14,4 Mio. Euro erhöht“. Darüber sei der Stadtrat im Juni dieses Jahres informiert worden.
Die neue „Schwimmsporthalle“ soll mit dem bestehenden Allwetterbad baulich verbunden werden. Zudem wird es ein Becken mit fünf je 25 Meter langen Bahnen geben. Ein Lehrschwimmbecken mit höhenverstellbarem Boden sowie ein Ein- und ein Drei-Meter-Brett sind geplant. Das Dorstfelder Westbad soll nach Einstellung des Betriebs abgerissen werden. Konkrete Pläne gibt es dafür laut Stadtsprecherin Anke Widow aber noch nicht.