Markus Rammelmann (48) ist seit 20 Jahren als Höhenretter bei der Feuerwehr tätig. © Kevin Kindel
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„Wenn die abgerutscht wären, hätten die 100 Meter abstürzen können“
Höhenretter der Feuerwehr mussten drei Angetrunkene von einem Baukran am U-Turm holen. Größer war die Gefahr bei einem anderen Einsatz: Retter Markus Rammelmann über seinen brisantesten Job.
Seit 1997 gibt es bei der Feuerwehr Dortmund die Spezialeinheit Höhenrettung. Vier Jahre danach kam Markus Rammelmann dazu, der heute als Ausbilder der Kletterer tätig ist. Unlängst war er bei einem besonders aufsehenerregenden Einsatz in der Innenstadt involviert.
In der Nacht zu Samstag (17.7.) waren zwei junge Männer und eine Frau auf einen großen Baukran am U-Turm geklettert. Einfach so, aus einer Bierlaune. Sie waren so weit über dem Boden, dass sie die Rufe der Polizisten vom Boden nicht gehört haben - da wurden Rammelmann und seine Kollegen gerufen.
„Das war eine blöde Schnapsidee, keine Frage“, sagt der 48-Jährige, der den nächtlichen Einsatz aber eher locker nimmt. Wichtig sei, dass niemand verletzt worden ist. Mit einem Kollegen ist Rammelmann auf den Kran gestiegen und hat die jungen Leute im Bereich der Kranführerkanzel angetroffen: „Ich glaube, sie haben auch gemerkt, dass sie da nichts zu suchen haben.“
Dann haben die Kletterer sie nach unten geleitet und der Polizei übergeben. Rund 250 Schaulustige haben das Geschehen beobachtet. Übrigens führt nicht eine lange Leiter gerade nach oben - vielmehr gebe es viele einzelne abgesicherte Etagen, erzählt der Fachmann.
Besonderer Einsatz in einem Steinbruch
Wenn die Höhenretter gerufen werden, handelt es sich meistens um schwierige Einsatzsituationen. Doch ein besonderer Einsatz ist Markus Rammelmann aus seiner 20-jährigen Erfahrung speziell im Gedächtnis geblieben. „Das größte Gefahrenpotential hatten wir in einem Steinbruch in Hemer“, erzählt er. Dortmunds Höhenretter sind nicht nur im „eigenen“ Stadtgebiet im Einsatz.
Zwei Kinder und ein Erwachsener seien dort herumgeklettert. „Wenn die auf dem Geröll abgerutscht wären, hätten die 100 Meter abstürzen können“, erinnert sich Rammelmann: „Die haben wir Gott sei Dank aus dem Fels herausholen können, ohne dass etwas passiert ist.“ Erst sei ein Kletterer abgeseilt worden, um die Gruppe zu betreuen. Dann wurden alle nacheinander einzeln nach oben gezogen.
Situationen, in denen er selbst unsicher wurde, fallen ihm nicht ein: „Bevor man überhaupt ins Seil geht, ist die Ausbildung schon sehr gut, die man hier erfährt.“ Im Mittelpunkt sollen schließlich die Personen stehen, die es zu versorgen gilt.
Freiwillige Feuerwehrleute können sich übrigens nicht einfach so für die Mitarbeit bei den Höhenrettern melden. Diese Spezialeinheit besteht in Dortmund vollständig aus Mitgliedern der Berufsfeuerwehr, die sonst auch zu anderen ganz normalen Einsätzen ausrücken. 60 bis 80 Mal pro Jahr werde die insgesamt 36-köpfige Abteilung etwa alarmiert, schätzt Rammelmann. Bei ungefähr einem Drittel werde der Einsatz dann tatsächlich notwendig.
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