Aus einem riesigen roten Diamanten kommt Helene Fischer. Der Diamant hängt in der Luft, die Sängerin steht auf einem Trapez, viele Meter über dem Publikum. Und beginnt, ihren ersten Song zu singen.
Helene Fischer in Dortmund: Auftritt aus dem Boden der Bühne
Man muss Helene Fischer nicht mögen – aber die Konzerte, die sie hier in Dortmund präsentiert, haben absolute Weltklasse. Und das liegt nicht an ihrem Gesang. Es ist sogar davon auszugehen, dass sie längst nicht alles live singt. Manchmal ist sie nicht mal auf der Bühne, wenn ihr Gesang aus den Boxen kommt. Sie zieht sich dann schnell um – und taucht mit dem nächsten Song wieder irgendwo anders auf. Kommt zum Beispiel aus dem Boden der Bühne.

Dass das Konzert so beeindruckend ist, liegt an dem, was sie zeigt. An dem, was sie macht, während sie singt (beziehungsweise wenn ihre Musik aus den Boxen kommt). Es liegt auch an dem, was die unzähligen Leute machen, die man normalerweise als Backgroundtänzer bezeichnet hätte – die hier nicht im Hintergrund, sondern im Mittelpunkt dieser Show stehen.
Inszeniert vom Cirque du Soleil
Inszeniert worden ist diese Show vom Cirque du Soleil, der vielleicht besten Zirkusproduktionsfirma weltweit. Das hat zur Folge, dass neben Helene Fischer verschiedenste Weltklasseartisten in der Westfalenhalle stehen oder hängen. Und das hat auch zur Folge, dass selbst die in Dortmund jährlich beliebten Aufführungen des Zirkus Flic Flac nicht so beeindruckend sind wie manches von Helene Fischers Konzerten.

Mal hängt sie kopfüber von einem Trapez, schafft dabei sogar einen Spagat. Dann hängt sie zusammen mit ihrem neuen Freund Thomas Seitel an den Strapaten, zeigt eine romantische Duonummer zu ihrem Song „Hand in Hand“. Und schließlich stehen sie zusammen in einem kreisrunden, von der Decke kommenden Wasserfall, der Ringe, Spiralen und andere Muster in die Luft zeichnet.
Richtig beeindruckend ist aber das, was die Profiartisten zeigen. Ob hoch in der Luft an einem über die Bühne gespannten Vertikaltuch, auf zahlreichen von der Decke hängenden drehenden Leitern oder bei Feuerjonglage auf dem Boden: Helene Fischers Gesang tritt dann für alle in den Hintergrund. Es ist eine Zirkusshow mit Livemusik, das beschreibt es vielmals treffender.

Auch mal nur Musik
Doch es gibt auch Tanznummern. Und zwischendurch ganz ruhige Songs ohne viel Show, bei der sich doch wieder alles um die Musik dreht. Zwischendurch singt Helene Fischer dafür auf einer Minibühne mitten im Publikum. Und nur wenig später steht sie plötzlich ganz am Ende der Halle auf einem riesigen Roboterarm, der mal in die Höhe, mal zur Seite, mal waagerecht und mal ganz kopfüber schleudert. Währenddessen singt sie ihren wohl größten Hit: „Atemlos, schwindelfrei, großes Kino für uns zwei …“
Was die Show auch beeindruckend macht, ist der enorme Erfolg, mit dem die Veranstalter rechnen – und nach dem es aktuell tatsächlich aussieht. Noch bis Sonntag (23.4.) spielt Fischer bis auf Donnerstag täglich ein Konzert in Dortmund. Für die Shows sind noch vereinzelt Karten zu haben – aber nach Angaben des Veranstalters nicht mehr viele. Auch bei der Dortmund-Premiere am Dienstagabend war die Westfalenhalle voll.

Und so ziemlich alle dieser etwa zehntausend Leute, die schon an Tag eins von fünf gekommen sind, sollten begeistert sein. Zu verdanken ist das nicht nur Helene Fischer, sondern auch allen anderen, die an dieser Megashow mitgewirkt haben. Hinter, vor, auf, unter und über der Bühne.
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